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Reporter ohne Grenzen : Weltweit 488 Medienschaffende in Haft

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Noch nie zuvor waren so viele Journalisten weltweit in Haft wie 2021, laut Jahresbericht von "Reporter ohne Grenzen". Vor allem in Osteuropa ist die Zahl massiv gestiegen.

"Gerade wer über Themen wie Korruption, organisierte Kriminalität und Umweltzerstörungen berichtet, lebt gefährlich," sagt Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen in Berlin. Und Journalistinnen und Journalisten geraten in vielen Teilen der Welt sehr stark unter Druck, wenn sie für mehr Pressefreiheit kämpfen. In diesem Jahr sitzen 488 Medienschaffende weltweit in Gefängnissen ein.

Holzmafia in Rumänien verdient Milliarden

Besonders in Osteuropa ist die Zahl stark angestiegen - und erreicht damit eine nie dagewesene Dimension. Neben Belarus setzen die Behörden auch in Rumänien Journalist*innen massiv unter Druck, die ihre Informant*innen nicht preis geben wollen, weil sie über Korruption und die gigantische Umweltzerstörung in den rumänischen Karpaten berichten.

Jährlich werden nach Aussagen des rumänischen Nationalen Instituts für Forschung und Entwicklung in der Forstwirtschaft 38 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Davon sind 18 Millionen legal und 20 Millionen Kubikmeter illegal. Bei einem Kubikmeterpreis von 50 Euro werden auf dem illegalen Holzmarkt in Rumänien somit Umsätze von über einer Millarden Euro umgesetzt. Eine ökologische Katastrophe für Europa, sagen Umweltexperten.

Jedes Jahr wird illegal eine Million Kubikmeter Holz geschlagen. So auch in den Wäldern der Karpaten.

Beitragslänge:
2 min
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Polizei reagiert mit Anzeigen auf Recherchen

Die Methoden der Holzmafia kennen Alex Nedea und Tiberiu Bosutar ganz genau. Alex Nedea recherchiert seit zehn Jahren an diesem Thema, er ist Investigativjournalist beim rumänischen Fernsehsender recorder tv.

Der Wald ist der gefährlichste Ort für einen Journalisten. Ich wurde bedroht, angegriffen und geschlagen, weil wir das wahre Gesicht der Holzmafia zeigen.
Alex Nedea, rumänischer Investigativjournalist

Seit sechs Jahren arbeitet Tiberiu Bosutar mit Nedea zusammen. Bosutar installierte eine 24 Stunden-Videoüberwachung an seinem Haus mit Blick auf die Straße, an der die LKW beladen mit Holz vorbeifahren. Er benutzte eine offizielle Website, auf der man durch Eingabe des Kennzeichens überprüfen kann, ob ein Fahrzeug eine Genehmigung zum Holztransport hat oder nicht. Und er fand viele illegale Lieferungen:

Ich habe bisher tausende Transporte bei der Polizei reklamiert. Die Reaktion der Polizei war darauf sehr drastisch. Von der Polizei wurde ich sogar angezeigt, wegen Belästigung und musste noch eine Geldstrafe dafür bezahlen.
Tiberiu Bosutar, rumänischer Medienschaffender

Holzmafia bedroht Journalisten

Tiberiu Bosutar wurde für seine Recherchen von der Holzmafia bestraft. Mehrfach lauerten sie ihm auf. Er wurde gedemütigt und geschlagen, kam bisher noch mit dem Leben davon.

Den Kampf gegen die Holzmafia werden beide fortführen. Alex Nedea und Tiberiu Bosutar wollen weiter beobachten, recherchieren, berichten. Sie werden nicht aufgeben, denn auf dem Spiel stehen die letzten noch verbliebenen Buchenurwälder Europas.

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