Netflix streicht "Emilia Pérez"-Star Gascón aus Oscar-Kampagne

    Wirbel um "Emilia Pérez"-Star:Netflix streicht Gascón aus Oscar-Kampagne

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    Netflix entfernt "Emilia Pérez"-Star Karla Sofia Gascón aufgrund von mutmaßlichen rassistischen Äußerungen aus der Werbekampagne für die Oscars. Die Hintergründe.

    Schaupielerin Karla Sofia Gascon
    Karla Sofia Gascón steht wegen mutmaßlicher rassistischer Äußerungen in der Kritik.
    Quelle: imago

    Sie ist der Star des Musical-Thrillers "Emilia Pérez" und gilt als heiße Kandidatin für die Oscars - doch wegen mutmaßlich rassistischer Äußerungen in der Vergangenheit ist Karla Sofia Gascón nun von Netflix aus seiner großen Werbekampagne für den wichtigsten Filmpreis der Welt herausgenommen worden. Laut US-Medien soll die Trans-Frau auch nicht an bevorstehenden offiziellen Terminen für den Film teilnehmen.
    Cast member Karla Sofia Gascon attends a premiere for the film Emilia Perez at The Egyptian Theatre Hollywood in Los Angeles, California
    Im Kino: Die Geschichte eines Ex-Drogenbosses, geboren im falschen Körper, auf dem Weg zur weiblichen Identität. In der Hauptrolle: Trans-Schauspielerin Karla Gascón.26.11.2024 | 3:11 min
    Der für den US-Streamingdienst Netflix produzierte Film "Emilia Pérez" erzählt die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Er wurde in 13 Kategorien für den Oscar nominiert, unter anderem die Spanierin Gascón als beste Hauptdarstellerin.

    Oscar-Nominierungen 2025











    Netflix hatte im Vorfeld der Oscar-Verleihung Anfang März eine massive Werbekampagne für seinen Film gestartet, in dieser spielte Gascón eine herausgehobene Rolle. Doch nun wurde die Trans-Frau aus allen Kampagnen herausgenommen, wie unter anderem "The Hollywood Reporter" und "Variety" am Dienstag (Ortszeit) berichteten. Die Spanierin solle auch nicht mehr an verschiedenen Gala-Veranstaltungen wie der Verleihung der Critics Choice Awards am Freitag teilnehmen.

    Rassismusvorwürfe an Gascón im Raum

    Hintergrund der Entscheidung sind in der vergangenen Woche aufgetauchte frühere Äußerungen von Gascón in Online-Netzwerken, die ihr den Vorwurf des Rassismus einbrachten. Darin bezeichnete sie unter anderem den Islam als "Infektionsherd für die Menschheit" und spottete über die antirassistische Bewegung nach dem Tod des schwarzen US-Bürgers George Floyd durch Polizeigewalt.
    Angesprochen auf diese alten Beiträge entschuldigte sich die Trans-Frau in einer von Netflix versandten Pressemitteilung "als Mitglied einer marginalisierten Gemeinschaft". Zudem wies sie in einem Fernsehinterview Rassismusvorwürfe zurück - und kündigte an, sich nicht aus dem Oscar-Rennen zurückziehen zu wollen. Netflix reagierte auf Anfrage zunächst nicht auf die Berichte über das Herausnehmen der Hauptdarstellerin aus seiner Kampagne. In einer im Internet einsehbaren Werbung für "Emilia Pérez" ist anstelle von Gascón nun aber die US-Schauspielerin Zoë Saldaña zu sehen, die als beste Nebendarstellerin für die Oscars nominiert ist.
    Filmstill aus "Die Saat des heiligen Feigenbaums"
    Massenproteste im Iran, ein Mann, der Handlanger des Regimes wird und seine Töchter, die darunter leiden. "Die Saat des heiligen Feigenbaums" ist Deutschlands Film für den Oscar. 15.12.2024 | 2:43 min

    Verleihung der Oscars am 2. März

    Die wichtigsten Filmpreise der Welt werden am 2. März in einer großen Gala in Los Angeles verliehen. In der Kategorie bester internationaler Film wurde unter anderem die deutsche Produktion "Die Saat des heiligen Feigenbaums" nominiert.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: AFP

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