Erste-Hilfe-Kurse für psychische Notfälle: Hier lernen Erwachsene, einer Person mit psychischen Gesundheitsproblemen beizustehen, bis professionelle Hilfe verfügbar ist.
ZDFheute: Frau Send, wieso brauchen wir Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit?
Tabea Send: Fast jeder in Deutschland hat schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs für körperliche Gesundheit gemacht, ein entsprechendes Angebot für psychische Gesundheit gab es bisher nicht.
Dabei wissen Laien meist nicht, wie sie reagieren sollen, wenn Angehörige oder Freunde seelische Probleme haben, wie zum Beispiel Suizidgedanken, Panikattacken oder ein traumatisches Erlebnis, das sie belastet. Jeder kennt Fälle in seinem persönlichen Umfeld, wo sich jemand plötzlich sehr zurückzieht oder anders verhält, als man es kennt. Typischerweise reagiert man darauf nicht.
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ZDFheute: Was hält uns zurück?
Send: Die Gründe sind vielfältig. Es herrscht viel Unsicherheit bei diesem Thema.
Er hilft unter anderem, Anzeichen und Symptome zu erkennen, die richtigen Worte zu finden und richtige Fragen zu formulieren.
ZDFheute: Haben Sie da ein Beispiel?
Send: Wir fragen viel zu selten "Wie geht es dir gerade?". Und ein guter Gesprächseinstieg ist es auch, die eigene Beobachtung zu schildern - neutral, ohne zu urteilen: "Ich habe den Eindruck, dass du dich zurückziehst." Und auch konkret zu benennen, worüber man sich Sorgen macht.
ZDFheute: Das könnte auf viele Menschen übergriffig wirken, gerade wenn so etwas von jemandem kommt, der kein sehr enger Freund ist.
Send: Wir wissen aus vielen Studien, dass Menschen, die unter psychischen Problemen leiden, stark davon profitieren, wenn sie darauf angesprochen werden.
Dabei ist genau das das Richtige, zu fragen: Spielst du mit dem Gedanken, dir das Leben zu nehmen? Die Betroffenen erleben dadurch oft eine große Erleichterung, mit dieser Frage wird ihnen etwas unheimlich Bedrückendes und Tabuisiertes genommen.
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ZDFheute: Wie genau profitieren Betroffene davon, dass Laien sie auf psychische Probleme ansprechen?
Send: Die Ersthelfer sollen keine Diagnose und Therapie vornehmen, das lernt man nicht in einem Zwölfstunden-Kurs. Aber das Entdecken und Ansprechen der Probleme kann dazu führen, dass Betroffene eher ins professionelle Helfersystem gelangen.
Was es bedeutet, diese Krankheit zu haben.
Gleichzeitig sind die Betroffenen stark unterbehandelt, auch weil im Umfeld oft nicht erkannt wird, woran sie leiden. Dabei wäre eine frühe Therapie wichtig, denn je früher eine psychische Störung behandelt wird, umso besser ist die Aussicht auf Heilung.
ZDFheute: Allerdings müssen sicher nicht alle psychischen Probleme, die ein Laie entdeckt, professionell behandelt werden?
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Send: Das ist richtig. Jemand kann beispielsweise auch von Selbsthilfegruppen oder Selbsthilfeliteratur profitieren und sich darauf besinnen, was ihm früher schon in ähnlichen Situationen geholfen hat.
Das gilt übrigens auch im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Engagements. Warum soll ich nicht mal jemanden ansprechen, der in der Straßenbahn sitzt und weint? Oder auf den Kollegen zugehen, der mehr Alkohol zu trinken scheint als ihm gut tut. Risikofaktoren und Warnzeichen, bei denen es sinnvoll sein kann, erste Hilfe für psychische Gesundheit zu leisten, lernen die Ersthelfer im Kurs kennen.
Das Interview führte Claudia Füßler.
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