Unter anderem bestehe der Verdacht der Terrorismusfinanzierung. 450 Polizeibeamte waren bei der Durchsuchung im Einsatz. Festnahmen gab es keine.
Mit einer groß angelegten Razzia ist die Polizei am Mittwoch gegen die Berliner Islamisten-Szene vorgegangen. Es gehe um den Verdacht der Terrorfinanzierung, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.
Sprecher Martin Steltner sprach von einem "Strauß von Vorwürfen", unter anderem auch Bedrohung und Betrug. Die Durchsuchungen richteten sich gegen zwölf Verdächtige. Laut Polizei wurde aber niemand festgenommen.
Corona-Soforthilfen womöglich als Terrorfinanzierung genutzt
Seit 6:00 Uhr waren nach Angaben der Polizei 450 Beamte im Einsatz. Sie durchsuchten 19 Wohnungen und Gewerberäume in vier Stadtbezirken. Moscheen seien nicht betroffen gewesen, hieß es. Auch ein Auto mit Hamburger Kennzeichen wurde durchsucht.
Zuletzt war aufgefallen, dass sich einzelne Islamisten Corona-Soforthilfen erschlichen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft hatte damals mitgeteilt, es werde auch geprüft, ob die Gelder möglicherweise für die Finanzierung terroristischer Aktionen verwendet werden sollten.
Spaniel: Deutschland ein "Geldwäscheparadies"
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wertete die Durchsuchung als gutes Zeichen, die durch akribische Ermittlungen möglich geworden sei. Deutschland stehe weiter im Fadenkreuz des islamistischen Terrors. Es sei kein Geheimnis, dass "aus unserem Geldwäscheparadies" Gelder aus der organisierten Kriminalität in den Terrorismus fließen würden.
Der Berliner Verfassungsschutz hat in seinem Bericht für das vergangene Jahr 2.170 Menschen in Berlin als Islamisten eingestuft - 180 mehr als noch in 2018.