Die Behörden in Österreich haben ein rechtsextremes Netzwerk mit Verbindungen zu Deutschland ausgehoben. Auch in Bayern gab es Festnahmen.
Bei einem Schlag gegen ein rechtsextremes Netzwerk sind in Österreich fünf und in Bayern zwei Menschen festgenommen worden. Das meldete die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf das Wiener Landeskriminalamt (LKA).
Im Rahmen der Untersuchungen seien in den vergangenen drei Tagen über 70 automatische und halbautomatische Schusswaffen sowie Munition im sechsstelligen Bereich sichergestellt worden.
Laut Österreichischs Innenministers Karl Nehammer (ÖVP) waren die Waffen für die rechtsextreme Szene in Deutschland bestimmt, "um eine rechtsradikale Miliz" aufzubauen.
Vorbestrafter Österreicher ist Hauptverdächtiger
Eine Drogenlieferung aus Deutschland brachte die Ermittler laut LKA im Oktober auf die Spur des Netzwerks. Bei den Ermittlungen sei festgestellt worden, dass mit den Erlösen Waffen angekauft wurden, die für Deutschland bestimmt waren.
Hauptverdächtiger ist den Angaben zufolge ein 53-jähriger vorbestrafter Österreicher, der mit mehreren Mittätern den Handel aufgezogen haben soll.
- Rechtsextreme rüsten mit Balkan-Waffen auf
Die Staatsanwaltschaft München beschuldigt einen 47-Jährigen, für Rechtsextreme hier illegal Waffen aus Kroatien beschafft zu haben. Laut Zeuge seien diese "für die AfD" bestimmt.
Bundeskriminalamt offiziell unterrichtet
Auch in Nordrhein-Westfalen wird ermittelt. Am Mittwoch gab es laut nordrhein-westfälischem LKA Durchsuchungen in Velbert, Duisburg und Düsseldorf. Dabei ging es zunächst um Betäubungsmittel.
Wie das ZDF aus Sicherheitskreisen erfuhr, sind heute das Bundeskriminalamt und das Bundesinnenministerium von den Österreichern in Kenntnis gesetzt worden, dass es sich in diesem Ermittlungskomplex um ein rechtsextremes Netzwerk handeln könnte.
Das deutsche BKA sei offiziell unterrichtet worden, aber noch nicht in die Ermittlungen eingeschaltet.