Die Corona-Lage bleibt weiter sehr ernst - das bilanziert das Lothar Koch-Institut. Es bräuche mehr Kontaktreduzierungen. Notfalls auch per hartem Lockdown.
"Die Lage ist nach wie vor sehr ernst. Sie hat sich seit letzter Woche tatsächlich verschlechtert", der Chef des Robert Koch-Institut hat auch Wochen nach dem Beginn des Teil-Shutdowns keine guten Nachrichten zu verkünden.
Beim Pressebriefing des RKI warnt er heute erneut:
Immer noch würden sich zu viele Menschen mit Corona infizieren. Erst heute gab es einen neuen Höchststand: Er liegt nun bei 23.679 neuen Fällen binnen 24 Stunden. Hinzu kamen 440 Menschen die an oder mit Corona gestorben sind.
Letzter Corona-Ausweg: Harter Lockdown?
Wieler sieht ein Problem: Der Anteil der Kontaktreduzierung reiche bisher nicht aus.
Dabei verweist der RKI-Chef auf andere Länder, die erfolgreich die Zahlen drücken - etwa Irland und Belgien.
Dort habe die Zahl der Kontaktreduktion bei über 60 Prozent gelegen. Für Wieler ein entscheidender Faktor.
Bleibt also als letzter Ausweg nur ein harter Lockdown?
Auswirkungen der Corona-Krise
Und die aktuellen Auswirkungen? Laut Wieler seien die Gesundheitsämter zunehmend erschöpft, Krankenhäuser hätten ihre Belastungsgrenzen erreicht. Es gebe immer mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen.
Hinzu kommen steigende Zahlen bei den schweren Verläufen und Todesfälle sowie Langzeitfolgen.
RKI-Chef Wieler bilanziert außerdem ein aktuell fragiles Plateau der Corona-Fallzahlen:
Zugleich zeige sich durch große regionale Unterschiede bei den Infektionsverläufen, dass die Infektionsschutzmaßnahmen wirken. Zumindest, wenn sie effektiv umgesetzt würden. Daher appelliert Wieler erneut an eine konsequente Umsetzung der gängigen Schutzmaßnahmen.
Frage nach der Dunkelziffer
Die aktuellen Meldedaten zeigen aber nur die sichtbare Seite der Corona-Pandemie - es bleibt eine Dunkelziffer.
Auf die Frage, wie viele Menschen schon an Sars-CoV-2 erkrankt waren - ohne dies zu wisssen - und wie viele Fälle unerkannt bleiben, erklärt Wieler, dass mehrere Studien durchgeführt würden.