RKI zu Klimawandel: Risiko von Infektionskrankheiten steigt
Folgen des Klimawandels:RKI: Risiko für Infektionskrankheiten steigt
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Der Klimawandel lässt das Risiko für Infektionskrankheiten steigen, weil sich deren Überträger ausbreiten. Darunter sind neue Mücken- und Zeckenarten, warnt ein RKI-Bericht.
Das vermehrte Auftreten der Asiatischen Tigermücke in Deutschland birgt Gefahren - sie kann etwa das Dengue-Fieber weitergeben.
Quelle: obs
Bei warmen Temperaturen fühlen sich einige Krankheitserreger und deren Überträger besonders wohl - etwa Bakterien, Mücken und Zecken. Für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland könnte das zum Problem werden, wie ein Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigt.
Denn die globale Erwärmung begünstigt, dass sich manche bakterielle Krankheitserreger hierzulande vermehren und Tiere, die Infektionskrankheiten übertragen, sich ausbreiten. Dem Bericht zufolge steigt dadurch das Risiko für Infektionskrankheiten. Mitautorin Elke Hertig sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse:
Schon jetzt begünstigten gestiegene Temperaturen die Verbreitung einiger in Deutschland untypischer Tiere, sagte Mitautor Klaus Stark. "Bestimmte neue Zeckenarten dringen nach Deutschland vor", sagte der RKI-Epidemiologe.
Unser Klima wird heißer und teilweise feuchter. Das könnte auch den Lebensraum der Anopheles-Mücke vergrößern, die unter anderem Malaria übertragen kann.25.04.2022 | 0:45 min
Gefahren durch Hyalomma-Zecke und Asiatische Tigermücke
Zum Beispiel die Hyalomma-Zecke, die laut Stark bis vor wenigen Jahren nicht in Deutschland vorkam und die bakterielle Erreger von Fleckfieber übertragen kann.
Auch die Asiatische Tigermücke werde in Deutschland häufiger auftreten - sie kann Erreger von Dengue-Fieber und Gelbfieber oder das Zika-Virus an Menschen weitergeben. "Das heißt nicht, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren sofort Übertragungsfälle in Deutschland haben werden." Ausschließen könne er dies aber nicht.
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RKI-Bericht: Auch Risiko bakterieller Resistenzen nimmt zu
Darüber hinaus bringt der Klimawandel den Autoren zufolge zahlreiche weitere Risiken mit sich - zum Beispiel durch einen Anstieg von bakteriellen Resistenzen oder die Vermehrung von Vibrionen im Wasser.
Zu diesen zählt etwa das Bakterium Vibrio vulnificus, das natürlicherweise in Meer- und Brackwasser vorkommt - vermehrt bei Temperaturen ab circa 20 Grad. Schon durch sehr kleine Wunden können diese Erreger in die Haut eindringen, wie Stark erklärt.
"Bei älteren Personen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem können diese Infektionen zu schwersten Wundinfektionen oder schwersten Blutvergiftungen führen, die rasch mit Antibiotika behandelt werden müssen", so der RKI-Experte. Wenn eine Behandlung nicht unmittelbar erfolge, könnten Menschen an der Infektion sterben.
Autorin: "Klimaschutz ist der effektivste Gesundheitsschutz"
Um klimabedingte Gesundheitsrisiken für Menschen in Deutschland künftig zu verringern, ist es laut Hertig einerseits wichtig, dass die Bevölkerung auf den Klimawandel reagiert, unter anderem indem sie sich informiert oder etwa durch Impfungen schützt.
Andererseits müsse versucht werden, die globale Erwärmung so gering wie möglich zu halten. Denn: "Klimaschutz ist der effektivste Gesundheitsschutz", resümierte die Wissenschaftlerin.