Der Mensch kommt an seine Grenzen wenn es darum geht, den Klimawandel abzubremsen oder die Umweltverschmutzung einzudämmen. Hilfe könnten in Zukunft Roboter und Maschinen leisten.
Maschinen sollen unsere Umwelt retten. Ideen gibt es viele: Roboterarme, die Batterien recyceln, künstliche Intelligenz, die Müll findet, und Drohnen, die den Regenwald erforschen.
Drohnen zum Schutz von Regenwäldern - das zumindest ist die Idee von den Forscherinnen und Forschern rund um Stefano Mintchev an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL in Zürich. Er sagt:
Seine Drohnen sollen in die obersten Wipfel der Wälder fliegen und Daten über Baumkronen sammeln. Je mehr Wissen man über diesen für den Menschen kaum zugänglichen Lebensraum habe, desto besser könne man ihn schützen, so Forscher Mintchev.
Roboter könnten kostbare Materialien recyclen
Seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt werden immer knapper. Beide Stoffe sind in jedem gängigen Handy verbaut und landen bisher mit jedem Mobiltelefon, das ausgedient hat, im Müll.
Das könnte sich nun durch den Einsatz von Robotern in der Recycling-Industrie ändern. Weltkonzerne wie Apple nutzen bereits jetzt Roboter, um Handys auseinander zu bauen und um die darin enthaltenen kostbaren Materialien wiederverwenden zu können.
Doch Experten sind vorsichtig. Das sei trotz allem nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn der Mensch nicht gleichzeitig sein Konsumverhalten überdenke, meint Benjamin Leiding, Experte für Nachhaltigkeit und Informatik an der Technischen Universität Clausthal.
Maschinen sollen unsere Umwelt retten. Ideen gibt es viele: Roboterarme, die Batterien recyceln, künstliche Intelligenz, die Müll findet, und Drohnen, die den Regenwald erforschen.
Verlieren wir durch Technik den Bezug zur Natur?
Und auch wenn die Technik in vielen Bereichen des Umweltschutzes große Chancen bietet, steigt gleichzeitig die Sorge, dass der Mensch durch die zunehmende Technisierung den Bezug zur Natur verliert. Davon ist Tabea Seegel überzeugt.
Seegel ist Landwirtin und betreibt in Hessen einen Hof mit Hilfe von Pferden und zum größten Teil in Handarbeit. Der direkte Blick aufs Feld und das Erleben mit allen Sinnen ist für sie das Wichtigste, um eine funktionierende Landwirtschaft zu betreiben, die im Einklang mit der Natur stattfindet.
Technik und Natur - Passt das zusammen?
Einen ganz anderen Ansatz für eine naturnahe aber technikbasierte Landwirtschaft verfolgt Professor Thomas Herlitzius. Auch er ist davon überzeugt, dass die Landwirtschaft im Einklang mit der Natur stattfinden muss.
Der Professor für Agrarsystemtechnik am Institut für Naturstofftechnik der TU Dresden testet eine autonom fahrende Landmaschine. Die sogenannte "Feldschwarm-Einheit" könnte in Zukunft selbstständig Unkraut erkennen und dies maschinell statt mit Hilfe von Pestiziden entfernen.
Jedes Jahr verlieren wir weltweit 100.000 Quadratkilometer guten Boden. Dabei ist er die Grundlage des Lebens.
Zudem ist sie kleiner als herkömmliche Landmaschinen. So wäre es mit ihr in Zukunft möglich, dass Landwirte ihre Felder nicht mehr als riesige Kulturen bepflanzen, sondern in kleine Parzellen unterteilen können und so eine größere Artenvielfalt fördern. Die Technik würde somit die Landwirtschaft voranbringen und gleichzeitig die Natur schützen.
Kritiker sehen zu viel Maschinerie in der Natur skeptisch
Doch auch diese Entwicklung wird in Teilen kritisch gesehen. Dr. Armin Grunwald, Professor für Technikfolgenabschätzung am Karlsruher Institut für Technologie, KIT, warnt wie Landwirtin Seegel davor, dass Technik auch immer die Gefahr beinhaltet, dass der Mensch den Bezug zur Natur verliert.
Klar ist: Während im Haushalt und in der Industrie schon jetzt zunehmend Roboter eingesetzt werden, ist der Einsatz in der Natur noch die Ausnahme. Doch Maschinen bieten neue Möglichkeiten zum Umweltschutz und die Forschungsansätze sind vielversprechend.