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Interview

Roland Kaiser zu Pegida : "Die Reaktionen waren zum Teil sehr massiv"

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Zahlreiche Hasskommentare waren die Quittung für seine Haltung gegen Pegida im Herbst 2015. Schlagerstar Roland Kaiser erklärt im ZDF, warum es ihm das wert war.

Roland Kaiser: einer der erfolgreichsten deutschen Sänger, mehr als 90 Millionen verkaufte Tonträger, volle Konzerthallen. Und: Politisch engagiert.

Beitragslänge:
43 min
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Als Bürger und Künstler zeigt Roland Kaiser im Flüchtlingsherbst 2015 Haltung. Auf einer Anti-Pegida-Kundgebung in Dresden setzt er sich für Toleranz und Menschlichkeit ein. Und nimmt in Kauf, dass er mit dieser klaren Kante auch Fans verliert.

ZDF: Wie kamen Sie zu Ihrem Interesse für Politik?

Roland Kaiser: Das erste Mal kam ich mit dem Thema Politik in Berührung, als der Mauerbau passiert ist. Da konnte man die Angst spüren bei den Berlinerinnen und Berlinern, dass das eine ernsthafte Bedrohung ist seitens der Ostmächte.

Und dann kam der Besuch von John F. Kennedy in Berlin. Ich war damals mit meiner Mutter auf dem Platz vor dem Schöneberger Rathaus und das war ein für mich tief beeindruckendes Erlebnis gewesen. Dieser Mann war für uns Berliner, die wirklich Sorgen hatten, ein Held.

ZDF: Glauben Sie, dass Sie genauso politisch geworden wären, wenn Sie in einer anderen Stadt groß geworden wären?

Kaiser: Ich glaube nicht, nein. Wir waren als Berliner Kinder sehr nah und sehr eng mit dem Thema Politik konfrontiert.

ZDF: Inwieweit spielt Ihre Kindheit in Wedding eine Rolle?

Kaiser: Wir haben in der Nähe der Müllerstraße gewohnt, wo das alte SPD-Haus war. Der damalige junge Bürgermeister Willy Brandt hatte in dem Haus sein Büro.

Meine Pflegemutter hat auch sein Büro geputzt. Und sie war sozialdemokratisch geprägt, und das hat mich mit beeinflusst. Ich bin seit 2002 Mitglied dieser Partei.

ZDF: Sie geben jedes Jahr Konzerte vor Tausenden Menschen in Dresden - wie haben Sie die Kundgebungen der Pegida erlebt?

Kaiser: Ich habe das als Aufforderung betrachtet, zum Dialog aufzufordern, miteinander zu reden. Ich habe den Leuten erklärt, ich bin stolz in einem Land zu leben, in dem politisch verfolgte Menschen Obdach finden und hier demokratisch frei leben können.

ZDF: Es gab ziemliche Shitstorms - wie gingen Sie damit um?

Kaiser: Wenn ich mein Leben ausrichte nach den Reaktionen in den sozialen Medien, dann muss ich eigentlich aufhören zu arbeiten.

Ich wollte Stellung beziehen, weil es mir wichtig war.

Die Reaktionen waren zum Teil sehr massiv. Meine Frau hat mir erzählt, dass viele böse Kommentare dabei waren. Ich lese diese Kommentare jedoch nicht. Insofern war mir das egal. Das ebbt auch wieder ab.

Das Interview führte ZDFzeit-Redakteurin Anne Kauth.

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