Die Weltraumbehörde Esa hat die europäisch-russische Weltraum-Kooperation "Exomars" ausgesetzt. Wegen des Ukraine-Kriegs sei eine Zusammenarbeit derzeit nicht vorstellbar.
Die europäische Raumfahrtagentur Esa setzt das europäisch-russische Weltraumprojekt "Exomars" angesichts des Ukraine-Kriegs aus. Der Esa-Rat sei einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass es derzeit unmöglich ist, das Projekt gemeinsam mit Russland durchzuführen, teilte die Esa am Donnerstag in Paris mit.
Entsprechend sei der Esa-Generaldirektor beauftragt worden, die Kooperationsaktivitäten auszusetzen. Beim Projekt "Exomars" geht es um die Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars.
Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos kritisierte die Entscheidung.
Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin kündigte eine eigene russische Forschungsmission zum Mars an.
Das ISS-Pogramm soll weiterlaufen
Als Reaktion auf EU-Sanktionen hatte die russische Raumfahrtbehörde bereits die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guayana ausgesetzt. Alle für Sojus-Starts vorgesehenen Missionen wurden deshalb auf Eis gelegt. Nach alternativen Startmöglichkeiten für diese Missionen werde nun gesucht, teilte die Esa am Donnerstag mit.
Das Programm für die Internationale Raumstation (ISS) werde nominell weiter betrieben, erklärte die Esa. Das Hauptziel bestehe darin, den sicheren Betrieb der ISS fortzusetzen, einschließlich der Aufrechterhaltung der Sicherheit der BEsatzung.
Matthias Maurer ist derzeit auf der ISS
An der ISS sind Russland, die USA, Japan, Kanada und Mitgliedstaaten der Esa beteiligt. Russland kümmert sich auch um den Unterhalt der Raumstation. Derzeit ist der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer gemeinsam mit russischen und US-amerikanischen Kollegen auf der ISS.
Über die weiteren Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf ihre Aktivitäten will die Esa in den kommenden Wochen beraten, um den Mitgliedstaaten spezifische Vorschläge zur Entscheidung vorzulegen.