Nach Messerangriff: Salman Rushdie erblindet auf einem Auge

    Nach Messerangriff in New York:Salman Rushdie erblindet auf einem Auge

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    Schriftsteller Salman Rushdie war bei einer Literaturveranstaltung im August mit einem Messer angegriffen worden. Jetzt sprach sein Agent über Schäden der Messerattacke.

    Salman Rushdie
    Rushdie hat Augenlicht wegen Attacke verloren.
    Quelle: dpa

    Nach dem Attentat auf den Schriftsteller Salman Rushdie im August in den USA ist der 75-Jährige auf einem Auge erblindet. Zudem könne Rushdie eine Hand nicht mehr richtig nutzen, sagte dessen Agent Andrew Wylie der spanischen Zeitung El Pais. 

    Messerangriff auf einer Literaturveranstaltung

    Rushdie war auf einer Literaturveranstaltung in New York mit einem Messer angegriffen worden. Dabei erlitt er zahlreiche Wunden an Hals und Oberkörper und musste sich einer Notoperation unterziehen. Der Attentäter wurde festgenommen.
    Dem jungen Mann aus dem US-Bundesstaat New Jersey soll in den USA der Prozess wegen versuchten Mordes gemacht werden. Über das Tatmotiv ist bislang nichts bekannt.

    Erlass der Fatwa gegen Salman Rushdie

    Zu Rushdies bekannteste Werken zählt der 1988 erschienene Roman "Die satanischen Verse", in dem nach Ansicht von Teilen der muslimischen Welt der Prophet Mohammed verhöhnt wird. 1989 erließ der damalige Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ruhollah Khomeini, ein religiöses Edikt (Fatwa), in dem er Muslime zur Ermordung Rushdies aufforderte.
    Der Schriftsteller, der in Indien als Sohn einer muslimischen Familie geboren wurde, lebte daraufhin neun Jahre lang unter britischem Polizeischutz. Zwar distanzierte sich die iranische Regierung von Präsident Mohammad Chatami Ende der 1990er Jahre von der Fatwa, doch das von einigen Organisationen auf Rushdie ausgesetzte Kopfgeld wuchs auf mehrere Millionen Dollar. Die Fatwa wurde nie aufgehoben.

    In Regierungsnaher iranischen Zeitung wurde Attentat bejubelt

    Khomeinis Nachfolger, Ayatollah Ali Khamenei, wurde 2019 von Kurznachrichtendienst Twitter suspendiert, weil er erklärt hatte, die Fatwa gegen Rushdie sei "unwiderruflich". In der regierungsnahen iranischen Zeitung "Kayhan", deren Chefredakteur von Khamenei ernannt wird, hatte es nach der Tat im August geheißen:

    Tausend Bravos (...) für die mutige und pflichtbewusste Person, die den abtrünnigen und bösen Salman Rushdie in New York angegriffen hat.

    Iranischen Zeitung "Kayhan"

    Quelle: Reuters

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