15 Schafe hat ein Bär bei Scharnitz in Österreich gerissen. Noch ist nicht klar, ob es dasselbe Tier ist, das Anfang Mai in der unmittelbaren Nähe in Bayern gesichtet wurde.
Er ist jung, alleine unterwegs, sucht Anschluss und hat Hunger: ein Braunbär hat in Tirol deutliche Spuren hinterlassen. Im österreichischen Scharnitz hat eine Wildtierkamera den Bären erfasst. Ein Foto das kein Beweis für die Bluttat in unmittelbarer Nähe ist und doch ist ein Zusammenhang möglich. Auf Tiroler Gebiet, direkt an der Grenze zu Bayern, hat ein Bär 15 Schafe gerissen, 14 waren trächtig auch ein Lamm wurde getötet. Der Schafriss passierte in einem Gebiet das auch noch Bäralpsattel heißt.
Ein Jäger hat die Tat entdeckt, die Schafe waren durch einen Elektrozaun geschützt und doch gelang es dem Bären die Schafe zu meucheln. Der betroffene Landwirt Gerhard Maurer berichtet von einem entsetzlichen Anblick, von einigen Tieren seien die Bäuche aufgeschlitzt, die Innereien herausgerissen worden, anderen Schafen habe er in den Kopf gebissen. Rund um Scharnitz haben die Almbauern ihre Schafe nun wieder ins Tal gebracht.
Ein junger Braunbär lässt sich nicht aus dem Städtchen Roccaraso in den Abruzzen vertreiben. Er streunt durch Obstgärten und Hühnerställe, kam nach einer Umsiedlung einfach zurück.
Auch in Bayern wurde ein junger Braunbär gesichtet: Derselbe?
Doch ist es dasselbe Tier, das Wochen zuvor bereits in Bayern gesichtet und bei seiner Wanderung fotografiert worden war? Anfang Mai war ein Braunbär auf dem Weg zum Tagungsort des G7 Gipfels gesichtet worden
Die Tiroler Landesregierung hat nun eine genetische Untersuchung veranlasst. Auch von dem Bären, der jüngst im Großraum Garmisch unterwegs war, werden Kotspuren untersucht. Ein Abgleich könnte Gewissheit bringen, ob es ein und dasselbe Tier ist.
Noch hat der Braunbär offensichtlich nur in Tirol Schafe gerissen. Er ist auch aktuell nicht zum Abschuss freigegeben.
Erinnerungen an Problembär Bruno
Wir erinnern uns an Bruno, der 2006 seine Spuren in Bayern hinterliess und der vom damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber schnell zum Problem- und Risikobär erklärt und zum Abschuss frei gegeben wurde.
Was den Bayern zuerst nicht gelang sollten die Finnen erledigen - es folgte eine erfolglose Jagd, begleitet von einem internationalen Medienaufgebot. Bis Bruno den fatalen Fehler beging und sich mehrere Tage an einem Ort aufhielt, an der Rotwand wurde er von einem bayerischen Jäger erlegt.
Nun steht Bruno ausgestopft in einem Museum, seine Nachfahren aus dem italienischen Trentino trauen sich alle paar Jahre über die österreichische Grenze bis nach Bayern. Vor zwei Jahre blieb ein Artgenosse in Bayern unauffällig. Ohne großes Aufsehen und vor allem ohne Blutspuren zu hinterlassen verschwand er wieder aus dem Freistaat.