In den USA geht die Gewalt weiter: in Chattanooga, Saginaw, Philadelphia und Clarenden County sind jüngst bei Schießereien zehn Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden.
Bei Schießereien sind in den USA am Wochenende zehn Menschen getötet und viele teils lebensgefährlich verletzt worden. In Chattanooga im Bundesstaat Tennessee starben in der Nacht auf Sonntag drei Menschen nahe einer Bar, zwei davon durch Kugeln. Zwölf Menschen wurden durch Kugeln verletzt.
Mehrere verletzte Personen schweben in Lebensgefahr
Infolge der Schießerei in Chattanooga sind nach Angaben der Polizeichefin der Stadt Chattanooga, Celeste Murphy, mehrere Personen von Autos erfasst worden, die vom Tatort wegrasten. Der Rest sei von Schüssen getroffen worden. Mehrere der Verletzten schwebten in Lebensgefahr.
Die genauene Hintergründe der Tat waren zunächst noch unklar.
Tödlicher Schüsse auch in Michigan und South Carolina
Michigan reihte sich ebenfalls in die Reihe der von Schießereien betroffenen Bundesstaaten ein, dort wurden am Sonntagmorgen zwei Männer und eine Frau nach einem Notruf tot aufgefunden, wie die Polizei in Saginaw nordwestlich von Detroit mitteilte. Zwei weitere angeschossene Männer seien in Privatautos ins Krankenhaus gelangt.
In Clarendon County in South Carolina starb nach Polizeiangaben bei einer Abschlussfeier ein Erwachsener durch Waffengewalt, fünf junge Menschen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren wurden verletzt.
Drei Tote in US-Großstadt Philadelphia
In der US-Ostküstenmetropole Philadelphia kamen am Samstagabend drei Menschen bei einer Schießerei mit mehreren Schützen ums Leben, weitere elf Personen wurden laut Polizei verletzt.
Es habe nach Polizeiangaben mehrere Schützen gegeben, die in die Menge auf der belebten South Street in Philadelphia geschossen hätten. Der Polizeibeamte D. F. Pace sagte:
Polizisten schossen den Angaben zufolge auf einen der Täter. Es blieb aber zunächst unklar, ob dieser getroffen wurde. Zwei halbautomatische Schusswaffen seien am Tatort in der South Street gefunden worden, erklärte die Polizei. Die Ermittlungen seien voll im Gange, es gebe "eine Menge unbeantworteter Fragen". Laut Polizei seien die Täter flüchtig.
Nach tödlichen Schusswaffenattacken: Stimmen für strengere Waffengesetze
Die USA wurden in den vergangenen Wochen von mehreren tödlichen Schusswaffenangriffen erschüttert. Unter anderem tötete ein 18-Jähriger 21 Menschen in einer Grundschule in Texas, darunter 19 Kinder.
Als Reaktion auf die jüngsten Gewalttaten forderte US-Präsident Joe Biden in der vergangenen Woche neue Gesetze zur Waffenkontrolle und beklagte die vielen "alltäglichen Orte, die zu Schlachtfeldern hier in Amerika geworden sind".
Biden schlägt Kompromiss zu Waffenrechtsreform vor
Eine parteiübergreifende Gruppe von Senatoren verhandelt nun unter der Leitung des Demokraten Chris Murphy über eine Waffenrechtsreform. In der Vergangenheit hatten die konservativen Republikaner Verschärfungen des laxen US-Waffenrechts immer wieder verhindert.
Das neue Gesetzespaket sieht "bedeutende Investitionen in die psychische Gesundheit, Geld für die Sicherheit an Schulen und ein paar bescheidene, aber wirkungsvolle Änderungen am Waffenrecht" vor wie eine Ausweitung der Hintergrundüberprüfung von Waffenkäufern.
US-Präsident Joe Biden machte am Sonntag ein Kompromissangebot auf Twitter. "Wenn wir schon nicht das eigentlich nötige Verbot von Sturmgewehren erreichen, müssen wir zumindest das Mindestalter für ihren Kauf auf 21 Jahre erhöhen", schrieb Biden.
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Immer wieder kommt es zu Amokläufen in den USA. Die Regierung scheint machtlos: Nur schleppend werden Verschärfungen am Waffengesetz durchgesetzt. Was steckt dahinter?