In Schottland ist am Mittwochvormittag ein Zug entgleist - drei Menschen starben, sechs wurden verletzt. Die Unglücksursache ist nicht bekannt - zuvor gab es aber heftige Unwetter.
Beim schwersten Zugunglück seit Jahren sind am Mittwoch in Schottland mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen sei vermutlich auch der Zugführer, die Leichen seien aber noch nicht identifiziert, teilte die britische Verkehrspolizei mit. Sechs weitere Personen seien mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen.
In der Gegend heftig gestürumt und geregnet
Der Passierzug entgleiste etwa 160 Kilometer nordöstlich von Edinburgh. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Es hatte aber in der Gegend zuvor heftig geregnet und gestürmt. Auch Überschwemmungen gab es. In Großbritannien ist es in den vergangenen Jahren nur sehr selten zu Zugunglücken mit Toten gekommen und noch seltener zu Entgleisungen, bei denen jemand das Leben verloren hat. Zuletzt passierte das 2007.
Ermittler seien bereits vor Ort, um eine Untersuchung zur Unglücksursache aufzunehmen, sagte Bahn-Chefinspektor Ian Prosser.
Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von einem "extrem ernsten Vorfall":
Auch Premierminister Boris Johnson sprach auf Twitter von einem "sehr ernsten Vorfall" und bedankte sich bei den Einsatzkräften am Unfallort.
Polizeichef Eddie Wylie sagte, er glaube, dass es nach dem Unglück keine weiteren Vermissten gebe. Das legten Aufnahmen von Überwachungskameras und Zeugenbefragungen nahe. Dennoch werde man die Gegend absuchen, sobald das sicher sei.
Heftige Unwetter Ursache für Zugunglück?
Der örtliche Abgeordnete Andrew Bowie sagte, der Fluss Carron sei über die Ufer getreten, aber das Wasser sei zuletzt zurückgegangen und er wolle sich nicht darauf festlegen, dass das der Grund für das Unglück gewesen sei. "Ich glaube nicht, dass Spekulation zu diesem Zeitpunkt hilfreich ist", sagte er.
Nach Angaben der britischen Verkehrspolizei wurden die Einsatzkräfte um 9.43 Uhr (Ortszeit) zum Einsatz in der Nähe von Stonehaven gerufen. Über der Unglücksstelle stieg dichter dunkler Rauch auf; Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Stonehaven liegt auf der Strecke für Passagierzüge, die Aberdeen mit den Städten Edinburgh und Glasgow verbindet. Der Chef der britischen Bahngesellschaft Network Rail brach wegen des Unglücks einen Familienurlaub vorzeitig ab und kehrte nach Großbritannien zurück.