Was man gegen Schuppen auf der Kopfhaut tun kann

    Lästig, aber meist harmlos:Wie man Schuppen wirksam behandeln kann

    von Anja Baumann
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    Vor allem in der kälteren Jahreszeit sind Schuppen ein häufiges und unschönes Problem. Von Hausmittel bis Anti-Schuppen-Shampoo: Wie man die lästigen Begleiter wieder los wird.

    Schuppen
    Schuppen sind meist harmlos, aber leider lästig. Neben dem klassischen Anti-Schuppen-Shampoo gibt es eine Menge Hausmittelchen, von denen allerdings manche sogar schaden können. Wie wird man Schuppen also am besten los?19.02.2024 | 5:33 min
    Jeder zweite hat schon einmal Bekanntschaft mit Schuppen gemacht. Entgegen der allgemeinen Annahme sind Männer aber nicht häufiger betroffen als Frauen. Ursache sind meist Probleme mit der Kopfhaut.
    Schuppen sind also seltener Zeichen einer Krankheit, sondern oft ein lokales kosmetisches Problem. Jedoch eines, das man gerne schnell wieder loswerden möchte. Zahlreiche Anti-Schuppen-Shampoos sollen dabei helfen. Die meisten halten, was sie versprechen. Anders bei Hausmitteln. Mit ihnen lassen sich Schuppen kaum dauerhaft bekämpfen.
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    Schuppen vom Kopf "rieseln" oft auf die Kleidung. Vor allem im Winter sind sie ein unschönes Problem. (Symbolbild)
    Quelle: Imago

    Wie entstehen Schuppen?

    Die Bildung von Schuppen ist ein ganz normaler Prozess, denn: Die Haut erneuert sich ständig selbst, auch die Kopfhaut. Dabei wandern neue Hautzellen innerhalb eines Monats aus tieferen Hautschichten bis an die Hautoberfläche. Dort verhornen sie und werden - für das bloße Auge nicht wahrnehmbar - abgestoßen. Ist dieser Prozess gestört, entstehen sichtbare Schuppen auf der Haut.
    Aber: Schuppen sind nicht gleich Schuppen. Johanna Kubek, niedergelassene Hautärztin, erklärt:

    Die trockene Schuppung sieht so aus, dass es kleinere Schuppen sind, und dass diese Schuppen locker sitzen und häufig durch die Austrocknung der Kopfhaut entstehen.

    Dr. Johanna Kubek, niedergelassene Hautärztin

    Anders bei fettigen Schuppen. Sie entstehen meist durch eine übermäßige Talgproduktion der Kopfhaut.

    Das kann man selbst unterscheiden, indem man ein paar Schuppen nimmt und diese zwischen den Fingern reibt. Wenn sich das ölig anfühlt, dann ist das eine fettige Kopfschuppung.

    Dr. Johanna Kubek, Dermatologin

    Vor allem junge Menschen leiden häufig an fettiger Kopfhaut. In der Pubertät verändert sich der Hormonspiegel. Der Körper produziert vermehrt Talg, was zu fettigen Haaren und einer erhöhten Schuppenbildung führt.



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    Gegen Schuppen helfen nicht alle Hausmittel, die Hilfe versprechen

    Es gibt einige Hausmittel, die insbesondere bei trockener Kopfhaut die Schuppenbildung verringern sollen. Die Anwendung ist aber oft umständlich oder aufwändig. Zudem gibt es keine Nachweise, dass sie dauerhaft wirken.
    Es existieren meist nur Erfahrungswerte. Beliebt sind vor allem Oliven- oder Kokosöl, Aloe Vera, Apfelessig, Naturjoghurt und Backpulver.

    • Aloe Vera: spendet, auf die Kopfhaut aufgetragen, Feuchtigkeit und wirkt antibakteriell
    • Olivenöl: natürlicher Feuchtigkeitsspender bei trockener Kopfhaut, kann über Nacht einwirken, verleiht Haaren Glanz und Geschmeidigkeit
    • Kokosöl: natürlicher Feuchtigkeitsspender bei trockener Kopfhaut; kann wie eine Kur einmassiert und nach etwa 30 Minuten ausgewaschen werden. Nachteil: Lässt Haare fettig wirken.
    • Naturjoghurt: wirkt beruhigend und feuchtigkeitsspendend; Joghurt wie eine Maske auf die Kopfhaut auftragen und nach zehn Minuten auswaschen.
    • Apfelessig: Als mit Wasser verdünnte Lösung aufgetragen, soll er die Talgdrüsen reinigen und den pH-Wert regulieren. Nachteil: Der Säuregehalt des Essigs kann die Kopfhaut reizen oder weiter austrocknen.
    • Backpulver: Als natürliches Peeling hilft es, vorhandene Hautschuppen zu lösen; soll entfettend und pilzhemmend wirken. Nach der Haarwäsche in die feuchte Kopfhaut einmassieren, kurz einwirken lassen und gründlich auswaschen.

    Hautärztin Kubek hält von Hausmitteln wenig:

    Aus dermatologischer Sicht kann man so etwas nicht empfehlen. Die Dosierung dieser Stoffe ist überhaupt nicht standardisiert.

    Dr. Johanna Kubek, Dermatologin

    Die Folge: Je nach Menge und Anwendung können die Hausmittel die Kopfhaut weiter austrocknen oder die Schutzbarriere der Haut schädigen. Das wiederum kann die Schuppenbildung verstärken.
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    Je nach Produkt variieren die Inhaltsstoffe. Manche Hersteller setzen auf natürliche Wirkstoffe wie Weizenkeimöl. Andere verwenden chemische Wirkstoffe wie Pirocton-Olamin und Zink-Pyrithion.
    Sie bekämpfen bestimmte Mikroorganismen auf der Kopfhaut, etwa den Hefepilz Malassezia furfur. Hat sich dieser stark ausgebreitet, hilft ein Anti-Schuppen-Shampoo aus der Apotheke mit dem Wirkstoff Ketoconazol. Das Shampoo sollte über vier Wochen angewandt werden.

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    Wann sollte man wegen Schuppen zum Arzt gehen?

    Johanna Kubek sagt:

    Sind noch andere Beschwerden da wie Juckreiz, Brennen, Nässen, muss man den Arzt aufsuchen.

    Dr. Johanna Kubek, Dermatologin

    Mit Maßnahmen wie Shampoo oder Hausmitteln werde man in dem Fall überhaupt keinen Effekt erreichen. "Das muss behandelt werden", rät die Dermatologin. Denn auch allergische Reaktionen, Infektionen, Ekzeme oder Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis können Ursache für Schuppen sein.

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