Nach milden Wintern: Extreme Kälte in Sibirien

    Nach milden Wintern:Extreme Kälte in Sibirien

    |

    Sibirien war immer gleichbedeutend mit kalter und rauher Natur. Die Klimaerwärmung hatte zuletzt für mildere Winter gesorgt - in diesem Jahr herrscht dort aber "sibirische Kälte".

    Russland, Jakutsk: Ein Anwohner läuft im dichten Schneetreiben durch eine alte Straße. Archivbild
    Russland, Jakutsk: Ein Anwohner läuft im dichten Schneetreiben. (Archivbild)
    Quelle: Wu Zhuang/XinHua/dpa

    Das Jahr 2022 war nach offiziellen Angaben des russischen Wetteramts das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Russland. Dennoch herrschen in den letzten Tagen in Moskau unerwartete Temperaturen von bis zu minus 29 Grad. Und auch in Sibirien gab es einen Kälterekord.

    In Sibirien ist es mit Temperaturen zum Teil unter minus 60°C so kalt wie seit zwanzig Jahren nicht mehr.

    Katja Horneffer, Teamleiterin Wetter ZDF

    Durch die globale Temperaturerhöhung würden solche extremen Fröste abgemildert und immer unwahrscheinlicher; "vollkommen ausgeschlossen sind sie dennoch nicht", betont die ZDF-Meteorologin.
    Horneffer sieht die extrem eisige Kälte nicht von Dauer: "In den nächsten Tagen mildert sich der Frost etwas, bis Ende der kommenden Woche liegen die Temperaturen statt bei minus 60 eher nur noch bei minus 35 Grad."
    Ein Flugzeug fliegt über einen brennenden Wald
    Die Taiga: das größte Waldgebiet der Erde und wertvoller Sauerstofflieferant. Ein Ökosystem in Not: Erderwärmung und der Abbau von Rohstoffen zerstören riesige Flächen. 08.12.2021 | 45:00 min

    Temperaturen in Russland steigen stetig

    Der Chef des russischen Wetteramts bewertet die stetige Erwärmung der Temperaturen in Russland kritisch. "2022 war auch ein anormal warmes Jahr, die Durchschnittstemperatur lag bei minus 1 Grad", teilte Roman Wilfand am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Wärmer sei es nur 2020 gewesen, als im Durchschnitt Plusgrade erreicht wurden.

    Temperaturanstieg in Nordrussland macht Sorge

    Laut Wilfand gab es im vergangenen Jahr die größten Temperaturabweichungen im nördlichen Teil des europäischen Russlands, im nördlichen Ural und in Sibirien sowie in der ostsibirischen Republik Jakutien.
    Die steigenden Temperaturen im Norden von Russland beobachten Klimaforscher generell mit Sorge. Diese Entwicklung trägt zum Auftauen der Permafrostböden bei. Das führt dazu, dass die dort gebundenen Kohlenstoffe durch Mikroben abgebaut werden und als Treibhausgas in die Atmosphäre gelangen, was eine weitere Klimaerwärmung nach sich zieht.
    In Sibirien war es sogar in den vergangenen Jahren zu Hitzewellen mit riesigen Waldbränden gekommen. 2021 waren dabei rekordverdächtige 18,2 Millionen Hektar Wald und Steppe verbrannt.
    Quelle: ZDF, dpa

    Mehr zum Klimawandel in Russlnd