Unfall mit Pyrotechnik: 17-Jähriger stirbt in Silvesternacht

    Unfall mit Pyrotechnik:17-Jähriger stirbt in Silvesternacht

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    Bei den Silvesterfeiern ist es wieder zu schweren Unfällen mit Feuerwerk gekommen. In Leipzig starb dabei ein Jugendlicher. Auch von Angriffen mit Böllern berichtet die Polizei.

    Blaulicht auf einem Polizeiwagen am 26.05.2020 in München
    Zwar sprechen viele Polizeidienststellen in Deutschland von einem vergleichsweise ruhigen Silvester - dennoch ist es wieder zu schweren Unfällen mit Feuerwerk gekommen.
    Quelle: picture alliance / Sven Simon

    Ein 17-Jähriger ist in Leipzig in der Silvesternacht beim Einsatz von Pyrotechnik schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben.
    Ein Fremdverschulden werde derzeit ausgeschlossen, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. Weitere Angaben zum dem Fall könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

    Gotha: Unterarme amputiert nach Böller-Einsatz

    In Thüringen zogen sich zwei Männer während der Silvesternacht durch explodierende Feuerwerkskörper schwere Verletzungen zu. Ein 42-Jähriger wurde in Friemar bei Gotha beim Hantieren mit online bestellten Böllern so schwer verletzt, dass ihm beide Unterarme amputiert werden müssen, wie die Polizei sagte.
    In Schleiz verlor ein 21-Jähriger bei einem Unfall mit einem Sprengkörper seine Hand. Die illegale Kugelbombe sei direkt beim Entzünden explodiert. Trotz der folgenschweren Verletzungen seien die Männer nicht in Lebensgefahr.
    Im nordrhein-westfälischen Unna wurde ein zweijähriges Kind durch Feuerwerk schwer verletzt. Der Junge war gegen Mitternacht mit seinen Eltern auf der Straße, um den Jahreswechsel zu feiern, wie die Polizei mitteilte. Dabei sei "ein pyrotechnischer Gegenstand in die Kapuze" des Kindes gelangt. Noch bevor die Eltern den Böller herausholen konnten, explodierte dieser.
    Die Familie suchte umgehend ein nahe gelegenes Krankenhaus aus. Dort wurden bei dem Jungen Verbrennungen am Hinterkopf festgestellt. Er wurde schwer verletzt in eine Unfallklinik verlegt. Die Polizei sucht nun Zeugen des Vorfalls mit dem Feuerwerkskörper.

    Fußgänger von Auto angefahren - Fahrerflucht

    Beim Anzünden von Feuerwerkskörpern auf der Straße wurde ein Fußgänger in Sachsen-Anhalt von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Der 42-Jährige wurde durch die Wucht des Aufpralls am frühen Sonntagmorgen mehrere Meter weit über die Fahrbahn geschleudert, wie die Polizei mitteilte. Er starb noch am Unfallort in Schönebeck (Elbe).
    Der 61 Jahre alte Autofahrer beging nach dem Unfall Fahrerflucht. Ein Zeuge folgte ihm und konnte ihn laut Polizei zum Umkehren bewegen. Danach wurden bei dem 61-Jährigen 1,86 Promille gemessen. Ihm wurden eine Blutprobe und der Führerschein abgenommen.

    Berliner Polizei: "Massiv mit Böllern angegriffen"

    In Berlin wurden Polizisten und Feuerwehrleute beim Löschen eines brennenden Autos "massiv mit Böllern angegriffen", wie die Polizei bei Twitter schrieb. "Wir sichern die Brandbekämpfung jetzt mit zusätzlichen Einsatzkräften", hieß es. Im Stadtteil Lichtenrade versuchten laut Polizei 60 bis 80 Menschen, ein Fahrzeug mit Feuerwerk anzuzünden.
    Tweet der Berliner Polizei
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    Ebenfalls in der Hauptstadt wurden die Scheiben eines Ladens "weggeböllert". "Unsere Kolleg. kamen schnell und wurden dann sprichwörtlich unter Beschuss genommen", twitterte die Polizei. Ein Beamter habe Verletzungen erlitten.
    Auch aus anderen Stadtteilen meldete die Polizei Einsätze im Zusammenhang mit Feuerwerk:

    Idioten schießen gezielt mit Pyro auf Passanten in #Moabit.

    Polizei Berlin

    Explosion in Wohnhaus in Teupitz

    Bereits am Silvestertag gab es in einem Wohnhaus im brandenburgischen Teupitz eine Explosion mit zwei Verletzten. Nach Polizeiangaben brach in dem Haus anschließend ein Feuer aus. Ein Großaufgebot der Feuerwehr löschte den Brand. Ein schwer verletzter 24-Jähriger wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
    Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Explosion durch einen Unfall mit Feuerwerk ausgelöst wurde, mindestens zwei Männer hätten im Keller mit Pyrotechnik hantiert. Beim Löschen des Brandes seien zudem zwei Pistolen entdeckt worden. Ob es sich dabei um Schreckschusspistolen oder andere Waffen handelt, werde noch untersucht. Das Haus war nicht mehr bewohnbar.

    Mit Böllern und Raketen
    :Entsetzen über Angriffe auf Rettungskräfte

    Dutzendfach wurden in Großstädten Feuerwehr- und Polizeikräfte mit Böllern und Raketen angegriffen, mehrere verletzt. Das Ausmaß der Gewalt schockiert Politik und Gewerkschaften.
    Sicherheitskräfte an Neujahr in Leipzig
    Quelle: dpa, AFP

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