Spinnen-Angst gilt als eine der häufigsten Phobien. Betroffene fühlen sich im Alltag stark eingeschränkt. Dabei gibt es wirksame Hilfe - auch ohne professionelle Therapie.
Damit auch Menschen mit Spinnen-Angst diesen Text lesen können, wurde auf Bilder von Spinnen verzichtet.
Mein Herz schlägt schneller, ich stehe da wie versteinert, ich merke, dass ich beginne zu schwitzen. Was soll ich tun? Beim Putzen habe ich unter einem Sofa-Kissen eine Spinne entdeckt: fett, braun, haarig. Sofort ist sie davon gekrabbelt. In meiner Vorstellung wächst sie auf die Größe einer Untertasse.
Mein Leiden heißt Arachnophobie: Beim Kontakt mit Spinnen überkommt mich lähmende Angst. "Meine" Spinne ist also davon gekrabbelt. Aber wo ist sie jetzt? Im Bad? In meinen Schuhen? Meine Gefühle schränken meine Bewegungsfreiheit in meiner eigenen Wohnung ein - das geht so nicht weiter.
Spinnen-Angst: Der Körper im Panik-Modus
Anruf bei einem, der sich mit meiner Phobie auskennt: Peter Zwanzger ist Vorsitzender der Gesellschaft für Angstforschung und Experte für die Behandlung von Angststörungen. Er sagt:
Treffe ich auf eine Spinne ("Konfrontation mit dem phobischen Stimulus"), wird eine Panikreaktion ausgelöst. Zuverlässige Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland an Arachnophobie leiden, gibt es nicht. Doch: "Phobische Störungen sind extrem häufig. Man sagt, dass bis zu 15 Prozent an bestimmten Phobien leiden. Eine Spinnen-Phobie ist problematisch, denn sie kann überall auftauchen", sagt Zwanzger.
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Betroffene von Angststörungen entwickelten häufig Vermeidungsstrategien, um dem Reiz ihrer Angst nicht zu begegnen. Bei Spinnen-Angst kann das etwa dazu führen, Ausflüge in den Keller oder nach Australien zu vermeiden. Wenn dieses Verhalten auch kurzfristig helfe, sei es mittelfristig ein echtes Problem, sagt Zwanzger, denn Vermeidung verstärke die Angst noch.
Konfrontationstherapie: Sehr wirksam gegen Angst vor Spinnen
Der beste Umgang daher: Spinnen ansehen und sich mit ihnen beschäftigen. "Man weiß aus vielen, vielen Studien, dass die Verhaltenstherapie das wirksamste Verfahren bei Angsterkrankungen ist und da insbesondere die Expositionstherapie."
Die psychischen Folgen von Lockdown und Isolation sind besonders bei Kindern spürbar. Umso schlimmer der gravierende Mangel von psychologischem Fachpersonal an Schulen.
Bei einer gut gemachten, also einer strukturierten und sich steigernden, Expositionstherapie, könnten Ängste massiv und rasch abnehmen. Sechs bis acht Sitzungen reichten häufig aus.
Eine Verhaltenstherapie bei einem Therapeuten ist bei einer krankhaften Angst vor Spinnen die erste Wahl, sagt Zwanzger, denn die Verfahren seien erprobt und geben Struktur. Doch auch eine Selbsttherapie zuhause sei tatsächlich möglich - und das risikofrei.
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Nichtsdestotrotz sei eine therapeutische Begleitung, sei es nur ein Beratungsgespräch, immer empfehlenswert, sagt der Angstforscher. Denn: "Viele Patienten schaffen es alleine zuhause nicht." Die Exposition werde häufig nicht lange genug ausgehalten - dabei sei das entscheidend.
Wem Bilder und Videos nicht genug, echte Spinnen aber noch zu viel sind, könnte Technik helfen:
Virtuelle Realität gegen Spinnen-Angst
Eine Spinnen-Begegnung können betroffen auch mit virtueller Realität (VR) simulieren - und wenn es zu viel wird, einfach die VR-Brille absetzen. "Die virtuelle Realität ist als Brückentechnologie ein fantastisches Instrument, weil der Patient in einzigartiger Art und Weise einen Reiz präsentiert bekommt, wie er realer nicht sein könnte", sagt Zwanzger.
In seinem Institut seien drei VR-Brillen im Einsatz, die Ergebnisse beeindruckend. Auch das Max-Plank-Institut forscht an einer standardisierten Therapie mit Hilfe von VR-Anwendungen.
Spinnen-Angst: Auch Apps fürs Smartphone können helfen
Schweizer Forscher von der Universität Basel haben eine App entwickelt, die Spinnen mit Augmented Reality, also mit Hilfe von Smartphone-Kamera und -Bildschirm, in die eigenen vier Wände bringt. In einer Studie hat eine Gruppe innerhalb von zwei Wochen sechs je 30-minütige Trainingseinheiten mit der Spinnen-App absolviert. Die Kontrollgruppe hatte kein Training.
Das Ergebnis wird auf der Webseite der Universität Basel beschrieben: Die trainierte Gruppe "zeigte deutlich weniger Angst und Ekel in der realen Spinnensituation und war in der Lage, näher an die Spinne zu gelangen als die Kontrollgruppe."
Fazit: Egal wie - die Auseinandersetzung mit der Angst zahlt sich aus.
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