Die marode Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 in Wiesbaden ist gesprengt worden. Sie brach planmäßig in sich zusammen, zunächst der Südteil, wenige Sekunden später der Nordteil.
Die marode Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 in Wiesbaden ist am Samstag gesprengt worden. Das viel befahrene Bauwerk war Mitte Juni aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, nachdem Betonteile von dem Bauwerk herabgefallen waren.
Sprengung soll Neubau der Brücke beschleunigen
Mit der Sprengung soll der Start des Neubaus beschleunigt werden. Außerdem erhoffen sich Anwohner und Pendler im Rhein-Main-Gebiet, dass zumindest die Straßen und Bahngleise unter der bisherigen Brücke bald wieder befahren werden können. Die Autobahn GmbH des Bundes peilt hier eine Freigabe bis Weihnachten an.
Direkt nach der Sprengung soll damit begonnen werden, die Trümmer beiseite zu räumen. Dazu sollten nach den Plänen der Autobahn GmbH noch am Samstagnachmittag 15 Kettenbagger sowie drei Radlader anrücken, um die gesprengte Brücke zu zerkleinern. 15.000 Tonnen Abbruchmaterial aus Beton und Stahl müssen verarbeitet werden.
Sicherheitsbereich rund um die Brücke eingerichtet
Die Sprengung der Brücke bei gutem Wetter wurde per Livestream ins Internet übertragen. Polizei, Stadt und Autobahn GmbH hatten Schaulustige dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Rund um die Brücke galt ein Sicherheitsbereich von 250 Metern, in dem der Aufenthalt verboten war. Davon betroffen waren unter anderem ein Friedhof, einige Wohnhäuser, Schrebergärten und ein Tierheim.
Hauptbahnhof vom Zugverkehr quasi abgeschnitten
An dem Bauwerk hatte sich der Überbau an einem Pfeiler der Südbrücke abgesenkt, Betonbrocken waren auf die Straße und den Gehweg herabgefallen. Die Brücke wurde komplett gesperrt, seitdem bilden sich in der Landeshauptstadt regelmäßig zähe Staus. Der Hauptbahnhof ist vom Zugverkehr so gut wie abgeschnitten, da fast alle Gleise unter der Brücke verlaufen. Die derzeitige Lücke der Autobahn 66 wird nach den Plänen der Autobahn GmbH frühestens 2023 mit einem Neubau geschlossen.
Vor der plötzlichen Sperrung im Juni liefen an der Brücke bereits die Vorbereitungen für einen konventionellen Abriss - ohne Sprengung. Dieser Abriss sollte eigentlich im Herbst starten. Die abgesackte Südbrücke befand sich nicht mehr unter Verkehr - der war bereits komplett auf die Nordbrücke umgeleitet worden.
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