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Warnstreiks bei der Post : Jedes fünfte Paket bleibt liegen

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Auch am Samstag ruft die Gewerkschaft Verdi zu bundesweiten Warnstreiks bei der Post auf. Zahlreiche Pakete und Briefe bleiben liegen. Rund 13.500 Beschäftigte streiken.

Mitarbeiter der Post bei einer Kundgebung in Halle
Die Briefkästen könnten regional auch am Samstag leer bleiben. Grund dafür: Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi.
Quelle: dpa

Ein weiterer Tag mit Warnstreik: Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post auch am Samstag die Beschäftigten dazu aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass Verdi bundesweit Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zum Ausstand aufgerufen hat.

Warnstreiks sorgen für Ausfälle im Paketverkehr

Laut der Deutschen Post blieb am Samstag jedes fünfte Paket und jeder elfte Brief liegen. Bei den Paketsendungen entsprach das ungefähr 20 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge, bei den Briefsendungen waren es etwa 9 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge. Rund 13.500 Beschäftigte hätten am Samstag an den Warnstreiks in verschiedenen Regionen Deutschlands teilgenommen, sagte ein Post-Sprecher.

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder für einen bundesweiten Warnstreik mobilisiert. Das Ziel: 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten.

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Bestreikt wird zum Beispiel die Zustellung im Raum Bonn, in Bochum und im Münsterland - dort bleiben viele Briefe und Pakete liegen und werden nicht ausgetragen. Auch Mannheim, Stuttgart und Freiburg sind betroffen. Der Warnstreik-Aufruf richtete sich an zahlreiche Post-Standorte in Deutschland.

Sendungen können erst kommende Woche ausgeliefert werden

Gewerkschafter zeigten sich zufrieden mit den Arbeitsniederlegungen. "Es läuft gut", sagte der für Postdienste zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiter in NRW, Thomas Großstück. Eine Sprecherin des Verdi-Bundesverbandes sprach von einer ausgesprochen hohen Beteiligung.

Der Post-Sprecher sagte, dass die Warnstreik-Beteiligung in den einzelnen Regionen und Standorten unterschiedlich hoch ausfalle, wodurch sie sich auch unterschiedlich auswirke. Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Briefen und Paketen könnten dazu führen, dass die Sendungen "erst einige Tage später, das heißt je nach Ende der Streikaktivitäten vor Ort erst in der kommenden Woche ausgeliefert werden können".

Verdi fordert 15 Prozent mehr Gehalt

Verdi fordert in dem Tarifstreit 15 Prozent mehr Gehalt sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Deutsche Post hat die Forderung als nicht finanzierbar zurückgewiesen.

Eine Poststelle befindet sich in den Geschäftsräumen des Modehauses Wöhrl

Bundesnetzagentur mahnt - Post hat nicht genug Filialen auf dem Land 

Die Post betreibt zu wenig Filialen auf dem Land - das bemängelt die Bundesnetzagentur. 140 "Pflichtstandorte" seien unbesetzt, so die Behörde. Die Post widerspricht.

Bereits am Donnerstag und Freitag hatte es Streiks bei der Deutschen Post gegeben. Daran beteiligten sich laut Verdi bundesweit insgesamt rund 24.000 Beschäftigte. In der vergangenen Woche waren an drei Tagen insgesamt rund 30.000 Post-Mitarbeiter in den Streik getreten. Die Post kritisierte die Arbeitskampfmaßnahmen als "überzogen".

Verdi: Viele Beschäftigte von Inflation betroffen

Fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten bei der Post sind in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, heißt es in einer Pressemitteilung von Verdi, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 lag bei zwei Prozent.

Die Post erwarte für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt, Andrea Kocsis.

Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten. Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar.
Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende

Die nächsten Tarifrunden sollen am 8. und 9. Februar stattfinden. Das Unternehmen will dann ein eigenes Angebot vorlegen.

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