Hochwasser und Orkanböen: Sturmtief "Klaus" lässt es vor allem im Nordwesten ordentlich wehen. Die Schäden halten sich aber in Grenzen. In Bremen fällt der Strom aus.
An der Nordsee waren erste Ausläufer schon am Morgen zu spüren: Mit orkanartigen Böen fegt Sturmtief "Klaus" über Deutschland. Bis zum Abend gab es keine allzu großen Schäden. Insbesondere Gebiete im Nordwesten - und dabei vor allem die Küsten - lagen im Fokus.
In Bremen-Nord fiel die Stromversorgung großflächig aus, nachdem ein Baum auf ein Umspannwerk gestürzt war. Der Schaden sei am Abend behoben worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Das Sturmtief hatte am Mittag in der Region Fahrt aufgenommen. "Mit dem Wind hat die Einsatzlage deutlich zugenommen."
Umgestürzte Bäume machen Bahn zu schaffen
Feuerwehren in Niedersachsen und Bremen hatten wegen umgestürzter Bäume einiges zu tun. Zeitweise war auch der Bahnverkehr auf einigen Strecken gestört. Auch in Hamburg und Schleswig-Holstein gab es zeitweise Beeinträchtigungen auf den Schienen.
Im Norden und Nordwesten hatten sich Städte und Fährbetriebe auf den Sturm eingestellt. Für die Nacht zum Freitag erwartete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) an der Nordseeküste Wasserstände bis zu einem Meter über dem normalen Hochwasser.
Wegen zweier verhedderter Kräne wurde in Rheinland-Pfalz eine Bundesstraße und eine Bahnstrecke im Landkreis Trier-Saarburg für rund zweieinhalb Stunden gesperrt. Personen- oder Sachschaden entstand laut Polizei nicht.
Orkanartige Böen weiter möglich
In Nordrhein-Westfalen wurden am Donnerstag an mehreren Stellen orkanartige Böen gemessen, bis zum späten Nachmittag gab es jedoch keine größeren Schäden. In der Düsseldorfer Innenstadt lockerte sich - vermutlich durch den Sturm - ein Kirchturmkreuz. Laut Feuerwehr bestand die Gefahr, dass es herabstürzt.
In der Essener Innenstadt wurde ein Passant beim Sturm von einer herabstürzenden Dachpfanne am Kopf getroffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hielt orkanartige Böen vor allem im Norden Nordrhein-Westfalens weiterhin für möglich.
Die Wettervorhersage aus der 19 Uhr-heute-Sendung
Neues Sturmtief kommt am Samstag
In Rheinland-Pfalz und Hessen war die Lage am Vormittag laut DWD nicht dramatisch, doch auch hier rechneten die Experten vereinzelt mit starken Böen. In Thüringen herrschten in hohen Lagen ab 700 Metern bereits seit dem Morgen Sturmböen mit Schneeregen. In Sachsen lag hauptsächlich der Landesteil vom Vogtland bis zum Leipziger Land im Sturmfeld - dort sei bis in die Abendstunden mit Böen zu rechnen.
In Bayern würden die höchsten Windgeschwindigkeiten meist in der Nacht erreicht, teilte der DWD am Donnerstag mit. Im Teilen Frankens und im Alpenvorland seien bis zu 75, in Mittelgebirgen bis zu 100 Kilometer pro Stunde möglich. Auf den höchsten Alpengipfeln sind demnach auch orkanartige Böen nicht ausgeschlossen.
Für Samstag erwarten die Wetterexperten ein neues Sturmtief, das dann allerdings eher in der Mitte und im Süden Deutschlands verstärkt auftritt.
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