Blutspenden retten Leben in Deutschland. Durch Aktionen des DRK wird der Blut-Bedarf gedeckt. Auch in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie. Aber nicht jeder darf spenden.
0, A und B sind Buchstaben, die jeder kennen sollte - sie bezeichnen die eigene Blutgruppe und retten Leben. Nicht nur das Eigene. 365 Tage im Jahr sind die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz und motivieren Menschen, Blut zu spenden. Nicht nur während Operationen sind Blutkonserven wichtig, auch chronisch Kranke benötigen Transfusionen.
Und: Blut kann nicht künstlich hergestellt werden. Daher gilt die Spende als Zeichen der Solidarität innerhalb der Gesellschaft. Aber wer darf eigentlich Blut unter welchen Voraussetzungen spenden?
Wer darf Blutspenden?
Blutspenden darf generell jeder, der sich gesund und fit genug dafür fühlt. Voraussetzungen sind, dass die Person zwischen 18 und 73 Jahren alt ist und mindestens 50 Kilo wiegt.
Wer ist ausgeschlossen und warum?
Die Blutspende in Deutschland unterliegt strengen Regularien und gilt deshalb als sehr sicher. Das kann dazu führen, dass Menschen nach dem Arztgespräch oder nach Ausfüllen des ausführlichen Fragebogens von einer Spende zurückgestellt oder komplett ausgeschlossen werden. Die Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich. Das fängt beispielsweise bei Vorerkrankungen an, geht über Medikamenten-Einnahmen, die sich nicht mit der Blutspende verträgt, bis hin zum Aufenthalt in bestimmten Urlaubsregionen.
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Blutspende und Sexualität
Die Rückstellung von Homosexuellen bei der Blutspende ist im Transfusionsgesetz gesetzlich festgeschrieben. Verabschiedet wird diese Richtlinie, die auf Studien des Robert Koch-Instituts basiert, von der Bundesärztekammer und dem Paul- Ehrlich-Institut.
Laut der Studie liegt das Risiko eine HIV-Infektion bei männlichen Homosexuellen bei rund 60 Prozent. Da aber diese Gruppe in der Bevölkerung nur einen Anteil von etwa zwei Prozent ausmacht, zieht das RKI den Schluss, dass die Gefahr einer Ansteckung deutlich höher ist als bei anderen Gruppen.
Auch Menschen, die viele verschiedene Sexualpartner haben, werden als Risiko eingestuft und von der Blutspende zurückgestellt, denn viele gefährliche Viren und Erreger können über Sexualkontakt übertragen werden.
Wie lief die Spendenbereitschaft in der Krise?
Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es deutliche Spendeneinbrüche bundesweit. Die saisonale Grippewelle war zu diesem Zeitpunkt noch aktiv, wodurch viele Spender weggefallen sind. Aufgrund von Covid-19 mussten sich die Menschen an den neuen Leitlinien orientieren. Dadurch sind die Vor-Ort-Termine ausgefallen. Bis heute fahren die Blutspende-Trucks nicht. "Die Politik reagierte schnell und hat die Blutspende von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen", erklärt Patric Nohe vom DRK.
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Die Folge: Viele Menschen haben gespendet und die Versorgung konnte auch während der Pandemie gewährleistet werden. Im Moment ist die Versorgung laut Nohe am Limit, aber gesichert. Aber er sagt auch:
Wie viele Blutspenden werden täglich in Deutschland benötigt?
Im Durchschnitt werden deutschlandweit 15.000 Blutkonserven pro Tag benötigt.
Wie lange ist Blut haltbar?
Die Haltbarkeit beläuft sich auf bis zu 42 Tage. Thrombozyten sind beispielsweise nur fünf Tage haltbar. Deshalb sind die Blutspendedienste permanent auf frisches Blut angewiesen.