In Haiti fehlt es den Menschen am Nötigsten, auch an Benzin. Als ein Tanklaster umkippt, wollen viele sich ein paar Kanister abfüllen. Da kommt es zur Katastrophe.
Bei der Explosion eines Tanklasters in Haiti sind mindestens 61 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden nach Angaben des Zivilschutzes verletzt.
Bei der Explosion eines Tanklasters in Haiti hat es Dutzende Tote und Verletzte gegeben: Mindestens 60 Menschen seien ums Leben gekommen, als in der Stadt Cap-Haïtien ein mit Benzin beladener Tanklastwagen in Brand geriet und explodierte, sagte der stellvertretende Bürgermeister Patrick Almonor im Radiosender RFM. Die Opferzahl könne noch steigen.
Rund 20 Häuser brannten nach der Explosion nieder. Die Krankenhäuser seien mit den vielen Verletzten überfordert, schrieb die Zeitung "Le Nouvelliste". Die Behörden kündigten an, Feldlazarette in Cap-Haïtien zu errichten.
Die Nachrichtenagentur HPN zitierte einen Augenzeugen:
Drei Tage Staatstrauer in Haiti
Die Regierung von Haiti ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. "Im Namen meiner Regierung und der gesamten haitianischen Bevölkerung spreche ich den Angehörigen der Opfer sowie all jenen, die direkt oder indirekt von dieser Tragödie betroffen sind, mein tief empfundenes Beileid aus", schrieb Premierminister Henry Ariel auf Twitter.
Der Tanklastzug war vor der Explosion offenbar in einen Unfall verwickelt worden und umgekippt. Daraufhin strömten viele Menschen an die Stelle, um Benzin abzuzapfen. Dann entzündete sich der Treibstoff und der Lkw explodierte.
Treibstoffmangel verschärft Lage in Haiti
In Haiti herrscht seit Wochen ein großer Treibstoffmangel. Blockaden und Angriffe durch kriminelle Banden, die Gebiete und wichtige Straßen kontrollieren, verhindern Kraftstofflieferungen in dem armen Karibikstaat.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet unter Gewalt, Korruption und Naturkatastrophen. Etwa 4,4 Millionen der gut elf Millionen Einwohner Haitis benötigen laut Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.