Nach der Geiselnahme in einer Synagoge in Texas werden Details zum mutmaßlichen Täter bekannt: Laut FBI war er britischer Staatsbürger, seiner Familie zufolge psychisch krank.
Nach der gewaltsam beendeten Geiselnahme in einer Synagoge in den USA hat die Polizei den ums Leben gekommenen Tatverdächtigen als britischen Staatsbürger identifiziert. Es handle sich um einen 44-Jährigen mit dem Namen Malik Faisal Akram, teilte das FBI mit.
Mann kaufte wohl nach Ankunft Waffen
Der bewaffnete Mann war tot geborgen worden, nachdem eine Spezialeinheit des FBI die Synagoge in Colleyville bei Dallas-Fort Worth in Texas am Samstag gestürmt hatte. Die vier Geiseln, die der Mann während eines Gottesdienstes genommen hatte, kamen unverletzt frei. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Geiselnahme als einen "Akt des Terrors".
Ersten Erkenntnissen zufolge habe der Täter nach seiner Ankunft im Land Waffen gekauft und seine erste Nacht in einer Unterkunft für Obdachlose verbracht, sagte Biden am Sonntag. Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris riefen die Bevölkerung zur Bekämpfung von Antisemitismus und Hass auf.
Familie: Geiselnehmer war psychisch krank
In Großbritannien meldete sich ein Bruder des Mannes zu Wort. Die Familie distanziere sich von der Tat und bitte die Betroffenen um Entschuldigung, schrieb der Bruder auf der Facebook-Seite der muslimischen Gemeinde der nordenglischen Stadt Blackburn. Der Geiselnehmer sei psychisch krank gewesen.
Während der Geiselnahme sei die Familie im Polizeirevier von Blackburn gewesen. Dort sei sie im Kontakt mit dem FBI und dem Geiselnehmer gewesen, habe ihn jedoch von seiner Tat nicht abbringen können.
- Geiselnahme in Synagoge beendet
Ein Mann hat in einer Synagoge im US-Bundesstaat Texas mehrere Menschen als Geiseln genommen. Mittlerweile sind nach Angaben des Gouverneurs Greg Abbott alle Menschen frei.
Geiselnehmer forderte Freilassung von verurteilter Neurowissenschaftlerin
Ein mit dem Vorgang vertrauter Behördenvertreter hatte dem Sender ABC gesagt, der Geiselnehmer habe die Freilassung der in den USA inhaftierten pakistanischen Neurowissenschaftlerin Aafia Siddiqui verlangt.
Sie war 2010 schuldig gesprochen worden, auf Soldaten und FBI-Beamte geschossen zu haben, und verbüßt in der Nähe von Fort Worth eine auf 86 Jahre angesetzte Gefängnisstrafe. Ein Anwalt Siddiquis sagte dem Sender CNN, die Familie der Frau verurteile die Tat. Er widersprach der Behauptung des Geiselnehmers, er sei Siddiquis Bruder.
Britische Polizei nimmt Teenager fest
Die britische Anti-Terror-Polizei hat indes zwei junge Männer festgenommen. Die beiden Teenager seien im Süden Manchesters gefasst worden und würden nun vernommen, teilte die zuständige Ermittlungsbehörde in der Nacht zu Montag über Twitter mit. Weitere Details wurden zunächst nicht bekanntgegeben.