Entsetzen, Trauer, Wut: Nach dem Blutbad an einer US-Grundschule wird der Ruf nach mehr Waffenkontrolle wieder laut. Auch viele Promis richten emotionale Appelle an Washington.
In einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas hat ein 18-Jähriger mindestens 19 Kinder erschossen, auch zwei Erwachsene starben. Der Schütze wurde ersten Erkenntnissen zufolge von Sicherheitskräften getötet.
Es handelt sich um eines der verheerendsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Die Bestürzung in den USA ist groß. Erneut wird mehr Einsatz für eine strengere Waffenkontrolle im Land gefordert.
Basketball-Trainer Steve Kerr: "Wann werden wir etwas tun?"
Der US-amerikanische Basketball-Meistertrainer Steve Kerr von den Golden State Warriors hat mit einer emotionalen Rede auf das jüngste Schulmassaker in den USA reagiert.
"Wann werden wir etwas tun?", schrie Kerr in einer Pressekonferenz vor der Playoff-Partie bei den Dallas Mavericks am Dienstagabend (Ortszeit).
Angesichts des Amoklaufs an einer Grundschule in Texas spricht sich der Basketball-Trainer Steve Kerr bei einer Pressekonferenz für strengere Waffengesetze aus.
Kerr wollte deshalb nicht über Basketball reden. Immer wieder stockte ihm die Stimme, mit der Hand schlug er mehrfach auf den Tisch. Sichtlich bewegt sagte der 56-Jährige:
Der Trainer forderte eine strengere Waffenkontrolle in den USA und richtete sich an 50 Senatoren, die das bislang verhindern würden. Der NBA-Champion spricht sich bereits länger gegen Waffengewalt aus.
Auch andere Sportlerinnen und Sportler zeigten sich bestürzt über das Schulmassaker, darunter Dallas-Coach Jason Kidd. Die Partie der Mavericks gegen die Warriors startete mit einer Schweigeminute.
- Texas: Tote nach Schüssen an Grundschule
Ein 18-Jähriger hat an einer Grundschule in Texas das Feuer eröffnet und mindestens 19 Kinder getötet. Auch zwei Erwachsene starben, der mutmaßliche Schütze ist tot.
Popsängerin Taylor Swift: "Erfüllt von Trauer und Wut"
Die US-Popsängerin Taylor Swift hat sich nach dem Schulmassaker mit emotionalen Worten an ihre Fans gewandt. Auf Twitter schrieb sie:
Dazu teilte Swift ein Video von Kerr.
Poetin Amanda Gorman: Nicht nur Wahnsinn, sondern Unmenschlichkeit
Die 24-jährige US-Poetin Amanda Gorman, die mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb - Den Hügel hinauf" bei der Amtseinführung von US-Präsident Biden bekannt wurde, äußerte sich ebenfalls auf Twitter:
Hollywoodstar Matthew McConaughey fordert Taten
Auch Hollywoodstar Matthew McConaughey fordert mehr Einsatz im Kampf gegen Waffengewalt. Der Oscar-Preisträger von 2014 ("Dallas Buyers Club"), der selbst aus der texanischen Kleinstadt Uvalde stammt, schrieb am späten Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter:
Man müsse Maßnahmen ergreifen, damit niemand das erleben müsse, was die Eltern in Uvalde und andere Angehörige davor durchgemacht hätten.
Senator Chris Murphy mit emotionalem Appell
US-Senator Chris Murphy hat entsetzt auf das Massaker reagiert und bewegende Worte an seine Senatskollegen gerichtet. "Was machen wir?", fragte der Demokrat am Dienstagnachmittag (Ortszeit) im US-Kongress. Sichtlich mit Fassung ringend fragte er:
Er flehte sein Kollegen inständig an, Sie mögen doch endlich ein Gesetzespaket verabschieden, das etwas gegen die Waffengewalt im Land ausrichte.
Murphy kommt aus dem Bundesstaat, in dem 2012 im Ort Sandy Hook bei einem Massaker in einer Grundschule 20 kleine Kinder getötet worden waren. Solche Massaker seien nicht unvermeidlich.
Für eine Verschärfung der Waffengesetze ist der Kongress zuständig, das US-Parlament. Viele Republikaner lehnen einen solchen Schritt ab. Die Waffenlobby ist in den USA sehr mächtig.