Vielen Tieren machen Hitze und Trockenheit zu schaffen. Nicht nur Wildtiere wie Igel, Amphibien oder Vögel leiden. Auch Hundebesitzer sollten auf ihre Lieblinge achten.
Unter Trockenheit und Hitze leiden auch Tiere. "Wir sind mitten im Klimawandel, und die langanhaltend hohen Temperaturen machen Mensch und Tier gleichermaßen zu schaffen", sagt Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund.
Menschen müssten den Tieren helfen, damit zurecht zu kommen, indem sie genug Wasser und Schattenplätze anbieten. Aus Sicht der Tierrechtsorganisation Peta können Wildtiere oft besser mit Wetterextremen umgehen als Tiere, die auf den Menschen angewiesen sind. "Rehe, Wildschweine und Füchse kennen in der Regel ausreichend Wasserquellen und fahren ihre Aktivität zurück", erläutert Peter Höffken von Peta.
In Ostafrika hat es seit mehr als einem Jahr nicht mehr ausgiebig geregnet. Kenia schlachtet nun 25.000 Nutztiere, um hungernde Menschen zu ernähren.
Spaziergänger sollten deshalb nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung Tieren im Wald kein Wasser geben.
Wasserstellen für Vögel im Garten
Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) ist die Situation für Amphibien, die spät im Mai und Juni gelaicht haben, besonders gefährlich. Darunter fallen etwa Laubfrosch, Gelbbauchunke sowie Kreuz- und Wechselkröte.
Nahe Nizza leiden Wildtiere unter der aktuellen Dürre. Sterbende Pflanzen entziehen ihnen die Lebensgrundlage. Ein Tierheim hilft. Aber reicht das, um sie nachhaltig zu retten?
Amseln oder Rabenkrähen sitzen bei Hitze häufig mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus, ähnlich wie hechelnde Hunde. Dieses sogenannte Kehlsackhecheln dient der Wärmeabgabe. Genau wie Menschen brauchen Vögel im Sommer mehr Wasser. Deshalb rät Vogelexperte Stefan Bosch vom Nabu, im Garten Vogeltränken aufzustellen, und sei es nur ein großer Blumentopfuntersetzer mit einem Stein als Landeplatz.
Igel mit Hungerfalten
Wasserschalen helfen auch Igeln. Dem Nabu werden immer häufiger Igel gemeldet, die tagsüber im Garten nach Nahrung suchen, weil sie nachts nicht genug finden.
- Warum gibt es diesen Sommer so viele Wespen?
Im Balkon oder im Biergarten - überall schwirren derzeit die Wespen. Warum ist die Population so groß, welche Tiere fliegen da und wie schützt man sich? Ein Experte gibt Antworten.
Regenwürmer und Laufkäferlarven - Lieblingsspeisen der gewöhnlich nachtaktiven Tiere - haben sich in tiefere Bodenschichten verzogen. Immer mehr Stacheltiere entwickeln eine sogenannte Hungerfalte hinter dem Kopf, die auf Unterernährung hindeutet.
Stuttgart: Vier Schafe verdursten im Juni
Der Wasserbedarf von Schafen, Rindern und Pferden auf der Weide ist derzeit stark erhöht - bei Schafen doppelt so hoch wie bei gemäßigteren Temperaturen. Sie hätten oft nicht den gesetzlich vorgeschrieben Unterstand und nur eine unzureichende Wasserversorgung, moniert Höffken von Peta. Beispiel Kirchheim bei Stuttgart: Dort verdursteten schon im Juni 4 von 30 Schafen einer Herde.
Durch die Hitze gibt es immer weniger Wasser in den Flüssen mit immer höheren Temperaturen der Gewässer. Das nimmt vielen Fischen buchstäblich die Luft zum Atmen.
Weil Hunde nicht schwitzen können, bedürfen sie besonderer Rücksichtnahme. Für einen Hund kann ein aufgeheiztes Auto zur Todesfalle werden. In kürzester Zeit steigt die Temperatur im Fahrzeug auf 50 Grad. "Sauerstoffmangel, Übelkeit und Kreislaufprobleme führen im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres", sagt Tierschützerin Pommerening.
Die hohen Temperaturen verschärfen aus Sicht von Tierschützern das Elend von Transporttieren. Schweine und Rinder kämpfen Peta zufolge in überfüllten Fahrzeugen in großer Hitze um ihr Leben. Hierzulande dürfen Transporte bei bis zu 30 Grad maximal 4,5 Stunden dauern.