Lawinen haben am Freitag für mehrere Skiunfälle in Tirol gesorgt, fünf Menschen kamen ums Leben. Der Lawinenwarndienst beklagte den Leichtsinn vieler Wintersportler.
Bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol sind am Freitag nach Angaben der Polizei fünf Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der Grenze zur Schweiz. Ein weiteres Opfer wurde verletzt in die Schweiz geflogen.
Die Wintersportler waren demnach abseits der Piste unterwegs, als sie von den Schneemassen erfasst wurden. Angaben zur Identität und Nationalität der Opfer lagen zunächst nicht vor.
Bei einem anderen Lawinenunglück nahe Sölden - ebenfalls im ungesicherten Gelände - wurden laut Polizei fünf Menschen erfasst. Vier von ihnen mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Fast 60 Lawinen allein in Tirol
Aufgrund des vielen Neuschnees kam es am Donnerstag und Freitag nach Angaben des Lawinenwarndienstes zu fast 60 Lawinen allein in Tirol. Der Freitag war der bis dahin folgenschwerste Lawinentag in dieser Wintersaison.
Seit Tagen werde auf die kritischen Verhältnisse hingewiesen, so Mair. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Laut Österreichs Lawinenwarnsystem herrscht nach dem Neuschnee, der regional zwei Meter hoch ist, in weiten Teilen der Berge erhebliche Gefahr - die dritte Stufe auf der fünfteiligen Risikoskala. Bei dieser mittleren Gefahrenlage passieren für gewöhnlich die meisten Lawinenunfälle.
Verschüttete Skifahrerin konnte gerettet werden
Glück im Unglück hatte eine deutsche Skifahrerin, die im Tiroler Skigebiet Glungezer verschüttet wurde. Sie konnte dank einer raschen Suchaktion ihrer Begleiter nach 15 Minuten lebend geborgen werden. Sie wurde laut Polizei in einer Tiefe von 1 bis 1,5 Metern gefunden. Die Frau war bewusstlos, doch ihre Atmung und ihr Kreislauf funktionierten noch. Der Polizeisprecher sagte:
Die in Innsbruck lebende Frau wurde verletzt in ein Krankenhaus geflogen. Sie und ihre Kollegen waren mit elektronischen Ortungsgeräten, Lawinensonden und Schaufeln gut ausgerüstet in dem Skigebiet unterwegs. Die rasche Bergung durch Begleiter ist laut Experten von entscheidender Bedeutung, da die Überlebenschancen von Verschütteten unter dem Schnee binnen kurzer Zeit rasch sinken.