Ukraine: Zivilisten sollen Cherson verlassen

    Wegen zerstörter Infrastruktur:Zivilisten sollen Cherson verlassen

    |

    Ukrainische Zivilisten rund um das Gebiet von Cherson sollen wegen der zerstörten Infrastruktur evakuiert werden. Der kommende Winter wäre wohl ansonsten zu schwer zu überstehen.

    Die Infrastruktur in der Region Cherson und der Nachbarprovinz Mykolajiw ist schwer zerstört.
    Die Stadt Cherson
    Quelle: AP

    Die ukrainischen Behörden haben begonnen, Zivilisten aus den jüngst zurückeroberten Gebieten der Region Cherson zu evakuieren. Die Infrastruktur in der Gegend sei so schwer zerstört, dass es für die Menschen schwer wäre, dort den Winter zu überstehen, sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk.
    Gleiches gelte für die Nachbarprovinz Mykolajiw. Die ukrainische Regierung werde die Menschen mit Transportmitteln, Unterkunft und auch medizinisch versorgen.

    Winter könnte für ukrainische Bevölkerung zum Problem werden

    Die Evakuierung begann gut eine Woche, nachdem ukrainische Truppen die Provinzhauptstadt Cherson zurückerobert hatten, und zeigt die Probleme, mit denen die Ukraine bei einsetzendem Winterwetter wegen der russischen Angriffe auf ihre Energie-Infrastruktur zu kämpfen hat.
    Mehr als 40 Prozent der Energie-Anlagen des Landes sind beschädigt. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind ohne Strom, Heizung und Wasser. Der Chef des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenerho, Wolodymyr Kudryzky, kündigte an, der Strom werde am Montag in 15 Regionen für vier Stunden oder länger abgeschaltet.

    Auch Russland will in besetzten Teilen Chersons evakuieren

    Auch die von Russland installierten Behörden in den weiter besetzten Teilen Chersons mahnen eine Evakuierung an. Im Bezirk Kachowskij bestehe eine "erhöhte militärische Bedrohung" erklärten sie und forderten Bewohner auf, sich zu Evakuierungspunkten zu begeben.
    Russland hat Verteidigungsstellungen auf der Ostseite des Dnipros errichtet und fürchtet Vorstöße ukrainischer Truppen über den Fluss hinweg.

    Russischer Beschuss in Charkiw, Dnipropetrowsk und Donezk

    Bei Kämpfen in anderen ukrainischen Gebieten kamen nach Angaben des Kiewer Präsidialbüros mindestens vier Zivilisten ums Leben, acht weitere wurden verletzt. Russischen Beschuss gab es in den Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk und Donezk.
    Im Gebiet um die Stadt Bachmut tobten heftige Kämpfe, wobei eine Schule beschädigt wurde. In der von Russland kontrollierten Stadt Makijiwka wurde den dortigen Behörden zufolge ein Öllager getroffen und ging in Flammen auf.
    In der Region Luhansk stießen ukrainische Truppen nach Angaben von Gouverneur Serhij Hajdaj langsam auf die Schlüsselstädte Kreminna und Swatowe vor. Dort hätten die Russen eine Verteidigungsstellung errichtet, sagte Hajdaj im Fernsehen.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: AP
    Thema

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine