Der Brand im Geflüchtetenlager Moria, Kinder und Jugendliche in giftigen Dämpfen und in der Favela: Die Unicef-Fotos des Jahres zeigen auf beeindruckende Weise Schreckliches.
Erster Preis zeigt Feuer im Flüchtlingscamp Moria
Es war die Katastrophe innerhalb einer Katastrophe: Das Feuer im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos traf die Menschen dort mit all seiner Härte.
13.000 Menschen, darunter 4.000 Kinder, verloren so auch ihre letzte Unterkunft, nachdem sie vor Hunger, Armut und Krieg geflüchtet waren. "Unter den vielen Bildern von dieser Inferno-Nacht hat der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis die eindrucksvollsten vom Leiden der Kinder gemacht", schreibt Unicef über die Wahl zu Platz 1.
Das ausgewählte Foto zeige alles gleichzeitig, heißt es: "Flucht und Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft in höchster Not."
Zweiter Preis für den "Fluch der Kohle"
Das Foto auf dem zweiten Platz zeigt zwei Kinder in den Kohlefeldern von Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand. Giftige Dämpfe steigen vom Kohle-Tagebau auf. Die Kinder arbeiten dort, schleppen Steine - unter Lebensgefahr.
"Der indische Fotograf Supratim Bhattacharjee hat in den Gesichtern dieser Kinder ihr ganzes Elend eingefangen, Entsetzen, Erschöpfung, Zerstörung. Szenen, die aus einem dystopischen Film kommen könnten; Gesichter, die man nur schwer vergessen kann", schreibt Unicef zur Begründung der Wahl.
Dritter Preis für Kontrast zwischen extremer Armut und Ballett
Die Kinder auf Evgeny Makarovs Foto wirken glücklich. Die Mädchen tragen Tutus, sie sind kurz davor, sich auf den Weg zur Ballettschule zu machen. Mitglieder einiger der besten Tanzschulen Brasiliens haben in der Favela Manguinhos eine Ballettschule eröffnet, die Frauen und Mädchen aus ihrer Not holen soll.
Die Mädchen lebten dadurch "in einer Gemeinschaft, die sie glücklich macht", schreibt Unicef zu dem Foto. Das Tanzen gebe ihnen Freude und Spiel, Disziplin und neues Selbstbewusstsein.
Auszeichnungen zum 21. Mal vergeben
Mit diesem Wettbewerb zeichnet Unicef Deutschland nun bereits zum 21. Mal Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus, "die die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren". Um teilnehmen zu können, muss man durch einen international renommierten Fotografie-Experten nominiert werden.