"Pushback" ist das "Unwort des Jahres" 2021. Das gab die Jury in Marburg bekannt. Der Begriff wird im Zusammenhang mit Zurückweisungen von Flüchtenden an Grenzen verwendet.
Das "Unwort des Jahres" 2021 lautet "Pushback". Der aus dem Englischen stammende Begriff bedeutet "zurückdrängen" oder "zurückschieben". Der Begriff wird im Zusammenhang mit möglichen illegalen Zurückweisungen von Flüchtenden an Grenzen verwendet.
Die Jury kritisiere die Verwendung des Ausdrucks, "weil mit ihm ein menschenfeindlicher Prozess" beschönigt werde.
Auf Platz zwei der "Unwörter" setzte die Jury den Begriff "Sprachpolizei". Damit würden Personen diffamiert, die sich unter anderem für einen angemessenen, gerechteren und nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch einsetzten.
Häufigster Vorschlag: "Tyrannei der Ungeimpften"
Die Jury wählte das "Unwort" aus zahlreichen Vorschlägen aus, die Interessierte bis zum 31. Dezember eingereicht hatten. Insgesamt gab es rund 1.300 Einsendungen mit 454 unterschiedlichen Begriffen, von denen knapp 45 den Kriterien entsprachen.
weitere Vorschläge waren:
- "Tyrannei der Ungeimpften" - mit Abstand häufigster Vorschlag (287)
- "illegaler Kindergeburtstag" (71)
- "Querdenker" (47)
Oft genannt wurden auch andere Begriffe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wie "boostern", "Covidiot" oder "Pandemie der Ungeimpften".
Mit dem Begriff werde ein menschenfeindlicher Prozess des Zurückdrängens von Flüchtenden an den Grenzen beschönigt, begründete eine Jury aus Sprachwissenschaftlern am Mittwoch im hessischen Marburg die Wahl.
"Pushback" folgt damit auf die Begriffe "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften", die im vergangenen Jahr zu Unwörtern des Jahres erklärt wurden.
Das Unwort gibt es seit 1991
Im Rahmen der bundesweit viel beachteten Aktion werden seit 1991 aus Sicht der Jury unmenschliche oder unangemessene Begriffe ausgewählt. Damit soll auf "undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch" aufmerksam gemacht werden.