Russland: Berufung von US-Basketballerin Griner abgelehnt

    US-Basketballstar in Haft:Moskau: Gericht lehnt Berufung Griners ab

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    Ein russisches Gericht hat den Einspruch der US-Basketballerin Griner gegen ihre neunjährige Haftstrafe abgewiesen. Bei ihrer Einreise im Februar hatte sie Haschisch-Öl im Gepäck.

    Brittney Griner ist auf einem Monitor zu sehen, der US-Basketballstar wartet darauf, per Videolink an der Anhörung vor einem Gericht in Moskau teilzunehmen.
    Brittney Griner ist auf einem Monitor zu sehen, der US-Basketballstar wartet darauf, per Videolink an der Anhörung vor einem Gericht in Moskau teilzunehmen.
    Quelle: Evgenia Novozhenina/Reuters

    Ein Gericht in Moskau hat die Berufung der US-Basketballerspielerin Brittney Griner gegen ihre Verurteilung zu neun Jahren Haft wegen Drogenbesitzes abgelehnt. Das Gericht entschied, das Urteil aufrechtzuerhalten.

    Griner im Februar in Moskau festgenommen

    Griner war im Februar bei ihrer Ankunft am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem in ihrem Gepäck sogenannte Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl gefunden worden waren. Es soll sich um 0,5 Gramm gehandelt haben. Dies wurde als illegaler Drogenbesitz und versuchter Schmuggel gewertet. Im August wurde Griner zu neun Jahren Haft verurteilt.
    Das Gericht teilte nun allerdings mit, die Untersuchungshaft Griners werde 1,5-fach gezählt, wodurch sie rund acht Jahre im Gefängnis absitzen müsse.
    Die 32-jährige zweimalige Olympia-Goldmedaillengewinnerin und Spielerin des WNBA-Teams Phoenix Mercury wurde der Anhörung per Video aus einem Straflager außerhalb der Hauptstadt zugeschaltet. Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, bezeichnete die Anhörung vom heutigen Dienstag als "ein weiteres Scheingerichtsverfahren".

    USA: Griner wird unrechtmäßig festgehalten

    Griner werde weiter unrechtmäßig unter nicht zu tolerierenden Umständen festgehalten. US-Präsident Joe Biden habe deutlich gemacht, dass sie unverzüglich freigelassen werden solle. Die Regierung habe in den vergangenen Wochen weiter auf allen verfügbaren Kanälen versucht, Russland dazu zu bewegen, Griner freizulassen.
    Zudem habe sie sich weiter für andere in Russland festgehaltene Amerikaner wie Paul Whelan eingesetzt. Whelan sitzt in Russland eine 16-jährige Haftstrafe wegen des Vorwurfs der Spionage ab.
    Mehrere Medien berichteten in der Vergangenheit, die USA hätten einen Gefangenenaustausch Griners und Whelans gegen den russischen Waffenhändler Viktor But angeboten, der in den USA eine Haftstrafe von 25 Jahren absitzt. Das Weiße Haus hat nach eigenen Angaben noch "keine produktive Antwort" auf das Angebot erhalten.

    Griner: Vape-Kartuschen versehentlich eingepackt

    Russische Diplomaten haben bislang Stellungnahmen zu dem US-Vorschlag verweigert und Washington dazu aufgerufen, öffentliche Statements zu vermeiden und die Angelegenheit vertraulich zu besprechen. Einige Vertreter Russlands erklärten jedoch, ein Deal sei wahrscheinlicher, wenn die Berufungsmöglichkeiten im Fall Griner ausgeschöpft seien.
    In ihrem Prozess hatte Griner ausgesagt, sie habe die Vape-Kartuschen versehentlich eingepackt, als sie in Eile gewesen sei, um ihren Flug zu erreichen. Sie habe nicht in krimineller Absicht gehandelt. Ihre Verteidiger legten Nachweise vor, dass Griner Cannabis verschrieben worden war, um chronische Schmerzen zu behandeln. Griner war nach Moskau gereist, um in der Spielpause ihres Teams in den USA für ein russisches Basketballteam anzutreten.
    Quelle: AP
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