Bei einem Angriff, offenbar von russischer Seite, ist im ukrainischen Irpin, norwestlich von Kiew, ein US-Journalist getötet worden. Ein weiterer US-Reporter wurde verletzt.
Ukrainischen Angaben zufolge soll ein US-Journalist in der Ukraine getötet worden sein. Ein weiterer US-Reporter sei verletzt worden. Die beiden Männer seien in der etwa zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Ortschaft Irpin unter Beschuss geraten, teilte die Polizei des Gebietes Kiew am Sonntag mit.
Die Angaben wurden auch vom Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, im Nachrichtenkanal Telegram verbreitet. Auch ein Zivilist soll bei dem Angriff verletzt worden sein.
Schüsse auf Kontrollpunkt
Auf Twitter veröffentlichte eine ukrainische Parlamentsabgeordnete ein Video, das den durch einen Splitter im Beckenbereich verletzten Kollegen in einem Kiewer Krankenhaus zeigen soll.
Darin erzählt der Mann, sie seien in der umkämpften Ortschaft von einem Kontrollpunkt aus beschossen worden. Ukrainischen Angaben zufolge sollen russische Soldaten geschossen haben. Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe.
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Journalist war nicht für "New York Times" im Einsatz
Berichten, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Reporter der "New York Times" handelte, widersprach die US-Zeitung.
Der Journalist Brent Renaud habe zwar in der Vergangenheit für das Blatt gearbeitet, sei aber nun nicht für die "Times" in der Ukraine im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher auf Twitter mit. Man sei "zutiefst traurig" angesichts der Berichte über den Tod des Filmemachers.
Renaud hatte zusammen mit seinem Bruder Craig an verschiedenen Filmprojekten gearbeitet, darunter die preisgekrönte HBO-Dokumentation „Dope Sick Love“ über Heroinabhängige und die TV-Serie „Off to War“.
Nationaler Sicherheitsberater: Angemessene Konsequenzen ziehen
Der nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, entgegnete im Sender CBS News auf Nachfragen zu Berichten über Renauds Tod, dass die US-Regierung bei der Ukraine Informationen zum Hergang einholen werde. Dann würden angemessene Konsequenzen gezogen.
Sullivan erhob schwere Vorwürfe gegen Russland. Dies sei fester Bestandteil der dreisten Aggression der Russen, die Zivilisten ins Visier genommen hätten, Krankenhäuser, Gotteshäuser - und Journalisten, sagte er.
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