Vergewaltigungsvorwürfe: Jury spricht Masterson schuldig

    Vergewaltigungsvorwürfe:US-Schauspieler Masterson schuldig gesprochen

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    Der US-Schauspieler Danny Masterson ist wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Mehrere Frauen hatten Vorwürfe erhoben. Dem 47-Jährigen droht eine lange Haft.

    US-Schauspieler Danny Masterson mit seiner Ehefrau Bijou Phillips auf dem Weg zum Gericht in Los Angeles.
    US-Schauspieler Danny Masterson mit Ehefrau Bijou Phillips.
    Quelle: ap

    Der US-Schauspieler Danny Masterson ("Die wilden Siebziger") ist wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Nach über sechstägigen Beratungen fällten zwölf Geschworene am Mittwoch in Los Angeles das Urteil.
    Sie befanden Masterson für schuldig, zwei Frauen im Jahr 2003 vergewaltigt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. In einem dritten Fall von Vergewaltigungsvorwürfen konnte sich die Jury demnach nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen.

    Masterson droht lange Haft

    Das Strafmaß soll Anfang August bekannt gegeben werden. Dem 47-Jährigen drohen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 30 Jahre bis lebenslängliche Haft. Es war das zweite Verfahren gegen den Schauspieler. Der vorherige Strafprozess war im November ergebnislos zu Ende gegangen.
    Die zwölf Geschworenen konnten sich damals nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen. Die zuständige Richterin erklärte daraufhin ein sogenanntes Fehlverfahren. Die Anklage rollte den Fall neu auf.

    Prozess beleuchtete Scientology-Zugehörigkeit

    Masterson hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen, beteuerte der Schauspieler.
    In dem Prozess spielte auch seine Zugehörigkeit zu Scientology eine große Rolle. Staatsanwalt Reinhold Mueller hatte kurz nach dem Prozessauftakt gesagt, die Frauen hätten sich nicht direkt an die Behörden gewandt, weil sie von Scientology-Vertretern unter Druck gesetzt worden seien, dies zu unterlassen. Was ihnen widerfahren sei, sei keine Vergewaltigung, sei ihnen gesagt worden.

    Gegründet wurde Scientology 1954 in den USA von Ron Hubbard. In Deutschland darf die Organisation laut einem Beschluss der Innenministerkonferenz von 1997 vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Scientology wird vorgeworfen, eine Weltordnung anzustreben, in der eine scientologische Führungselite über andere herrscht. Demokratische Wahlen gibt es in dieser Scientology-Welt nicht mehr. In Deutschland hat die Organisation rund 3.600 Mitglieder.

    Quelle: dpa

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