Schulmassaker: Lebenslange Haft für Parkland-Todesschützen

    Schulmassaker mit 17 Toten:Lebenslange Haft für Parkland-Todesschützen

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    Er hatte vor viereinhalb Jahren an einer Schule in der US-Stadt Parkland das Feuer eröffnet und 17 Menschen getötet. Jetzt wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt.

    Mehr als viereinhalb Jahre nach dem Schulmassaker von Parkland im US-Bundesstaat Florida ist der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Richterin Elizabeth Scherer verkündete am Mittwoch das Strafmaß in dem Prozess gegen den heute 24-Jährigen: 17 Mal lebenslang für alle Todesopfer und weitere 17 Mal für versuchten Mord an jenen, die er verwundete, als er am 14. Februar 2018 an der Marjory Stoneman Douglas High School das Feuer auf Schüler und Lehrer eröffnete.

    Angehörige der Opfer forderten Todesstrafe

    Eine Aussicht auf vorzeitige Haftentlassung gibt es nicht. Dass der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt werden würde, war schon vor der offiziellen Bekanntgabe klar. Die Geschworenen stimmten Mitte Oktober mit 9 zu 3 Stimmen für die Todesstrafe. Da diese in Florida aber einstimmig beschlossen werden muss, blieb nur die lebenslange Haft.
    Attentäter Nikolas Cruz sitzt während des Gerichtsprozesses neben Pflichtverteidigerin Melisa McNeill
    Am Valentinstag 2018 hat Nikolas Cruz an seiner High School in Florida 17 Menschen erschossen. Nun wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt und entgeht damit der Todesstrafe.14.10.2022 | 0:53 min
    Vor der Strafmaßverkündung hatten Verwandte der Getöteten die Möglichkeit bekommen, sich im Gerichtssaal selbst an den Täter zu wenden. In den emotionalen Auftritten sprachen sie über ihre Trauer - äußerten aber auch Wut, Enttäuschung und Unverständnis darüber, dass der Täter nicht zum Tode verurteilt wurde.

    Tat löste landesweite Proteste gegen Waffengewalt aus

    Der damals 19 Jahre alte Schütze hatte am 14. Februar 2018 an der Schule in Parkland mit einem legal erworbenen halbautomatischen Gewehr 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt. Er war früher selbst Schüler an der Marjory Stoneman Douglas High School gewesen.
    Überlebende Schüler hatten nach der Tat Protestaktionen gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurden. Weiterhin sind Schusswaffen in den USA aber leicht erhältlich, und immer wieder kommt es zu Amokläufen an Schulen.
    Quelle: dpa, AP

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