In den USA ist erstmals seit 2013 eine Polio-Infektion festgestellt worden. Der Fall trat in einem Vorort von New York bei einem jungen Erwachsenen auf, der ungeimpft war.
Erstmals seit fast einem Jahrzehnt ist in den USA eine Poliomyelitis nachgewiesen worden - eine unheilbare Viruserkrankung, die auch als Kinderlähmung bekannt ist. Die örtliche Gesundheitsbehörde im Bezirk Rockaway im Bundesstaat New York teilte mit, ein junger Erwachsener sei erkrankt, der nicht gegen Polio geimpft sei.
Polio-Virus wohl in die USA eingeschleppt
Polio gilt in den USA seit 1979 als ausgerottet. Der letzte bekannte Fall einer nachgewiesenen Infektion trat 2013 auf.
Bei dem betroffenen jungen Erwachsenen in einem Vorort New Yorks deuteten Tests darauf hin, dass das Virus möglicherweise außerhalb der USA seinen Ursprung hat. "Wir befragen jetzt die Familie und engen Kontakte dieser Person, um das Risiko für die Gemeinde einzuschätzen", erklärte die Medizinerin Patricia Schnabel Ruppert. Wie oder wo er sich infiziert hat, werde geprüft.
Polio einst meist gefürchtete Krankheit in den USA
Polio ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die Lähmungen auslösen und zum Tod führen kann. Polio ist oft asymptomatisch, kann aber grippeähnliche Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Übelkeit hervorrufen.
Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen hervorrufen. Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung für Polio gibt es bisher nicht, bezwungen wurde das Virus mit flächendeckenden Impfungen.
Die Krankheit war einst in den USA die am meisten gefürchtete Krankheit mit Infektionswellen, die jährlich rund 35.000 Menschen betraf. In Deutschland gilt das Virus seit der flächendeckenden Impfungen in den 60er Jahren als ausgerottet. Im Juni wurde in London das Polio-Virus im Abwasser und damit erstmals seit den 80er Jahren nachgewiesen.