Die Katholische Kirche darf homosexuelle Partnerschaften nicht segnen - das hat der Vatikan klargestellt. Gott "segnet nicht die Sünde", heißt es in einer Erklärung.
Der Vatikan hat die in Deutschland geforderte Einführung von Segnungsfeiern für homosexuelle Paare untersagt. Die vatikanische Glaubenskongregation veröffentlichte am Montag eine entsprechende Antwort auf die Frage, ob die Kirche eine entsprechende Vollmacht hat - sie lautet "nein".
Segnungen menschlicher Beziehungen seien nur möglich, wenn damit den Plänen Gottes gedient werde, heißt es in dem Schreiben.
Positive Aspekte dieser Beziehungen seien "trotzdem nicht in der Lage, diese zu rechtfertigen". Das gelte auch, weil solche Segnungen als "Nachahmung" oder "analoger Hinweis auf den Brautsegen" aufgefasst werden könnten.
Gott "segnet nicht die Sünde"
Zwar erkenne die Kongregation bei solchen Projekten und Vorschlägen "den aufrichtigen Willen" an, "homosexuelle Personen anzunehmen, sie zu begleiten und ihnen Wege des Glaubenswachstums anzubieten". Da aber die Verbindungen von homosexuellen Paaren nicht dem göttlichen Willen entsprächen, könnten sie nicht gesegnet werden.
Gott segne zwar den "sündigen Menschen, damit er erkennt, dass er Teil seines Liebesplans ist, und sich von ihm verändern lässt". Aber er "segnet nicht die Sünde".
Segen bei Verzicht auf homosexuelle Handlungen
Papst Franziskus habe diese Antwort gutgeheißen, heißt es am Ende des Dokuments, das vom Präfekten und dem Sekretär der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria und Erzbischof Giacomo Morandi, unterzeichnet ist.
Das Verbot sei keine ungerechte Diskriminierung, betonte Ladaria, denn Homosexuelle Einzelpersonen könnten demnach gesegnet werden, wenn sie:
Dies geschieht durch den Verzicht auf sexuelle Handlungen. Jede Form der Segnung sei unzulässig, die dazu neige, homosexuelle Verbindungen anzuerkennen.
Sexualität und Partnerschaft: Maria 2.0 fordert Wertschätzung
Der Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte Segnungen für homosexuelle Paare angeregt, die nicht kirchlich heiraten können. "Wir brauchen hierfür Lösungen, die nicht nur im Privaten greifen, sondern auch eine öffentliche Sichtbarkeit haben - aber deutlich machen, dass keine Ehe gestiftet wird", hatte er Ende Dezember erklärt.
Im Februar hatte die katholische Reformbewegung Maria 2.0 festgehalten: "Die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend.
- "Maria 2.0" hängt Thesen an Kirchen
Gegen Missstände in der katholischen Kirche hat "Maria 2.0" bundesweit Thesen an Kirchentüren gehängt - wie Martin Luther 1517. Die Bischofskonferenz äußert Verständnis.