Verkehrsdaten:Weniger Staus dank des 9-Euro-Tickets
12.08.2022 | 09:54
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Das 9-Euro-Ticket sorgt für mehr Entspannung in deutschen Großstädten: Auch im Juli gab es deutlich weniger Staus als vor Einführung des Tickets. Das ergaben Verkehrsdaten.
Seit Einführung des 9-Euro-Tickets gibt deutlich weniger Staus. Das zeigt eine Auswertung von Tomtom-Verkehrsdaten für deutsche Großstädte.
Quelle: Picture Alliance
Wegen des 9-Euro-Tickets haben offenbar auch im Juli viele Menschen das Auto zugunsten der Bahn stehen gelassen. Das leiten die Expertinnen und Experten des Verkehrsdatenspezialisten Tomtom aus einer Auswertung von Verkehrsdaten ab.
Die Analyse zeigt: Wie bereits im Vormonat gab es auch im Juli deutlich weniger Stau-Aufkommen in deutschen Großstädten im Vergleich zum Mai, in dem das 9-Euro-Ticket noch nicht galt. Dies berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Freitag. Der Effekt sei vielerorts etwas schwächer ausgefallen als im Juni.
Deutlichste Effekte in Stuttgart und Wiesbaden
In zwölf von 14 untersuchten Städten verloren Pendler mit dem Auto demnach weniger Zeit im Verkehr als im Mai. Am deutlichsten war dies in Stuttgart und Wiesbaden. Lediglich in Bremen und Karlsruhe nahm das Stauniveau leicht zu.
Im Juni hatten die Tomtom-Experten das Verkehrsniveau in 26 Städten untersucht und waren zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Im Juli beschränkten sie sich aus Gründen der statistischen Vergleichbarkeit auf Städte, in denen noch eine komplette Arbeitswoche mit den Vormonaten verglichen werden konnte.
Leichter Anstieg im Juli - jedoch unter Mai-Niveau
"Vergleicht man die Verlustzeiten für Juni und Juli, so zeigt sich lediglich in zwei Städten eine Verbesserung des Verkehrsflusses von Juni auf Juli", sagte Ralf-Peter Schäfer von Tomtom dem RND.
"Für fünf Städte zeigen die Tomtom-Daten keine Veränderung. In sieben Städten hat Tomtom einen leichten Anstieg der Verlustzeiten registriert - ohne dabei jedoch das Niveau aus dem Mai zu erreichen."
9-Euro-Ticket: Zuwachs bei Ausflugsturismus
Das Anfang Juni eingeführte 9-Euro-Ticket scheint vor allem den Ausflugstourismus mit der Bahn in ländlichen Regionen anzukurbeln. Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes lagen Reisen mit der Bahn im Juni und Juli ab 30 Kilometern in ländlichen Tourismusgebieten im Schnitt um 80 Prozent höher als in den Vergleichsmonaten der Vor-Coronazeit 2019.
Tweet des Statistischen Bundesamtes
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In städtischen Gebieten mit hohem Tourismusaufkommen wurde durchschnittlich ein Plus von 28 Prozent verzeichnet. Verkehrsminister Wissing wertete das Ticket mit insgesamt 31 Millionen Nutzerinnen und Nutzern im Juli als Erfolg.
Quelle: AFP, RND, dpa
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