Da es an Flughäfen aktuell zu vielen Flugausfällen kommt, will das Verbraucherschutzministerium das Prinzip Vorkasse prüfen, wenn sich Anbieter nicht an Rückzahlungsregeln halten.
Aufgrund der zahlreichen Ausfälle und Verspätungen von Flügen sowie der angebrochenen Hauptreisezeit zieht das Verbraucherschutzministerium die Überprüfung der Vorkassepraxis bei Flugbuchungen in Betracht. Das Haus von Ministerin Steffi Lemke (Grüne) appellierte einer Sprecherin zufolge an die Flugunternehmen, ihrer "gesetzlichen Pflicht zur Rückerstattung innerhalb von sieben Tagen proaktiv" nachzukommen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet.
An vielen Flughäfen müssen wegen massiven Personalmangels Flüge abgesagt werden. Die Bundesregierung will daher kurzfristig den Einsatz ausländischer Beschäftigte erleichtern.
Hohes Risiko für Fluggäste bei Vorkasse
In den vergangenen Tagen war es zu teilweise chaotischen Zuständen an den Flughäfen in Deutschland gekommen: So mussten Reisende aus Nordrhein-Westfalen zum dortigen Ferienstart mit Warteschlangen von bis zu fünf Stunden und vielen Flug-Annulierungen umgehen.
Um das Chaos einzudämmen will die Regierung deshalb ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland holen und in den Bereichen wie der Flugabfertigung einsetzen, in denen Personalmangel herrscht.
Welche Rechte Kunden bei Flugausfällen haben
Bei Flugbuchungen müssen Verbraucher die Kosten für Tickets in der Regel im Voraus bezahlen. In der Fluggastrechteverordnung ist geregelt, dass Rückzahlungen bei ersatzlos abgesagten Flügen innerhalb von sieben Tagen erfolgen müssen.
Verbraucherschützer fordern schon länger eine Abschaffung der Vorkassepraxis. Dass Flüge in der Regel vorab bezahlt werden müssen, könne für Kunden ein erhebliches finanzielles Risiko bedeuten.
- Flug abgesagt? Das können Sie tun
Mitten in der Hauptreisezeit streichen Lufthansa und die Tochter Eurowings Tausende Flüge. Welche Rechte haben Fluggäste, was passiert mit bereits gebuchten Tickets?