Während sich die Waldbrand-Lage in Brandenburg etwas entspannt, herrscht in der Sächsischen Schweiz weiterhin Katastrophenalarm. Tschechien und Sachsen kooperieren nun enger.
In Brandenburg und Sachsen kämpfen hunderte Einsatzkräfte weiter gegen Waldbrände. In der Sächsischen Schweiz dürfen Löschhubschrauber nun auch Tschechien überfliegen.
Hunderte Feuerwehrleute kämpfen in den Waldbrandgebieten im Nationalpark Sächsische Schweiz und im Süden Brandenburgs gegen die Flammen. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Sachsen: 250 Hektar Wald brennen
In Sachsen weitete sich das Feuer am Donnerstagmorgen aus. Laut Behörden stehen dort etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen. Acht Löschhubschrauber seien im Einsatz.
Unklar war, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entsteht. Dem Landkreis zufolge überschritt das Feuer in der Nacht nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz.
Bereits 1.000 Hektar in Tschechien abgebrannt
Sachsens Innenminister lobte den Einsatz der Helfer im Nationalpark. "Die Einsatzkräfte kämpfen über die Erschöpfungsgrenze hinaus", sagte Armin Schuster (CDU) in Bad Schandau. Eine solche Lage habe es noch nicht gegeben.
In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden.
Kooperation zwischen Sachsen und Tschechien
Sachsen und Tschechien verstärken nun die gemeinsame Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Für einen länderübergreifenden Einsatz von Löschhubschraubern hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugsrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Territorien eingeräumt, teilte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag mit.
Damit könnten deutsche Piloten Wasser auch aus der Elbe in Tschechien aufnehmen. Über ein von der Nato freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband könnten Piloten aus beiden Ländern gemeinsam kommunizieren, womit sich die Einsätze besser aufeinander abstimmen ließen.
Brandenburg: Entspannung, aber keine Entwarnung
In Brandenburg entspannte sich die Lage hingegen: Der Großbrand in der Nähe von Falkenberg war den Behörden zufolge unter Kontrolle. Es gebe derzeit keine offenen Feuer mehr.
Am Mittwochabend war das Feuer erneut aufgeflammt, im Verlauf der Nacht entspannte sich die Situation dann wieder. Unter Beobachtung stehen den Angaben zufolge derzeit viele Glutnester mit Temperaturen zwischen 40 und 180 Grad. Sie müssten in Schach gehalten werden.
Verheerende Waldbrände lodern derzeit auf deutscher und tschechischer Seite. Die Lage spitzt sich immer weiter zu.
Dafür wird die Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt. Wie der Elbe-Elster-Kreis am Donnerstagabend mitteilte, wurde eine zusätzliche Brandschutzeinheit angefordert. Die Zahl der Einsatzkräfte in dem Gebiet nahe der Landesgrenze zu Sachsen steige somit am Freitag von 300 auf 400.
"Die aktuelle Herausforderung beim Großbrand Kölsa-Rehfeld besteht nach wie vor darin, Glutnester rechtzeitig aufzuspüren und dann zu verhindern, dass offenes Feuer entsteht", schilderte ein Sprecher des Landkreises am Abend. Das sei im Tagesverlauf mehrfach geschehen.
Insgesamt sei die Lage stabil. "Aber es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung."
Bundeswehrpanzer im Einsatz
Unterstützt wurden die Feuerwehrleute am Donnerstag von einem Pionierpanzer der Bundeswehr: Er legte Wege für die Löschkräfte durch das unwegsame Gelände an und schlug Schneisen, damit sich Flammen nicht mehr so schnell ausbreiten können. Ein weiterer Panzer wird am Freitag erwartet.
Der Waldbrand in Brandenburg war am Montag ausgebrochen und hatte sich innerhalb kürzester Zeit auf rund 800 Hektar ausgebreitet. Am Donnerstag sollte die betroffene Brandfläche neu vermessen werden. Das Bundesland ist in diesem Jahr bereits mehrfach von Wald- und Flächenbränden betroffen gewesen.
Auch in Brandenburg kämpfen mehrere Hundert Feuerwehrleute gegen einen Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis.