Warnung per Cell Broadcast: Warum waren Handys teils stumm?

    FAQ

    Warnung per Cell Broadcast :Warntag: Warum waren Handys teils stumm?

    von Josua Schwarz
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    Schrilles Piepen war heute gegen 11 Uhr an vielen Orten zu hören. Cell Broadcast wurde am bundesweiten Warntag erstmals getestet. Doch bei einigen blieben die Handys stumm.

    Probewarnung
    Diese Warnung bekamen heute viele Leute in Deutshland auf ihr Handy - einige aber auch nicht.
    Quelle: epa

    Der bundesweite Warntag sorgte schon am Morgen für Schlagzeilen. Erstmals wurde das System Cell Broadcast eingesetzt, das Notfallwarnungen direkt auf die Smartphones der Bürger schicken soll. Doch das funktionierte bei Weitem nicht überall.

    Wie funktioniert Cell Broadcast überhaupt?

    Für Cell Broadcast wird eine Standardtechnologie des Mobilfunknetzes genutzt. Jedes Mobilfunkendgerät registriert sich automatisch in einer Funkzelle, über die ein Netzempfang hergestellt wird. Der zentrale Verteiler einer Funkzelle kann dann in umgekehrter Richtung Warnmeldungen an alle Mobilfunkendgeräte versenden. Bei Warnmeldungen über Cell Broadcast handelt es sich ausschließlich um Textnachrichten.
    Der Vorteil hierbei ist, dass alle in einem Gebiet befindlichen Personen, die ein dafür eingerichtetes, empfangsbereites Mobilfunkendgerät bei sich führen, als Empfängerin und Empfänger einer Warnmeldung anonym erreicht werden können. Findet ein Gefahrenereignis statt, bekommen alle Personen mit entsprechendem Gerät innerhalb der betroffenen Funkzelle eine Warnmeldung in Form einer Cell Broadcast-Nachricht auf ihr Mobilfunkendgerät übersandt

    Warum blieb eine Warnung aus?

    Befindet man sich in einem Gebiet, in dem es kein Mobilfunknetz gibt, kann keine Cell Broadcast-Nachricht empfangen werden. Es gibt immer noch einige Gebiete im ländlichen Raum Deutschlands, die schlichtweg kein Handynetz haben. Somit sind die Bewohner dieser Regionen nicht in der Lage Cell-Broadcast-Nachrichten zu empfangen. Auch der Flugmodus verhindert, dass Warnungen durchkommen.
    Ein weiterer möglicher Grund ist eine veraltete Hardware bzw. Software. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt daher, das Smartphone immer auf dem neusten Stand zu halten und Software-Updates direkt zu installieren. Doch manche Smartphones sind auch schlicht zu alt. Etwa die Hälfte der Handys können somit keine Cell Broadcast Warnung erhalten. Doch auch hier gibt es Alternativen wie die Warnapps Katwarn oder Nina. Hier können Sie sehen, welche Smartphones Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen sollten.
    Bei älteren Geräten müssen Warnmeldungen teilweise auch erst aktiviert werden. Dafür müssen Sie die Einstellungen ihres Endgeräts öffnen und ihre Einstellungen im Bezug auf Warnmeldungen anpassen. Das funktioniert von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Auf der BBK-Seite gibt es hierzu unter dem Punkt "Wo finde ich Informationen der Hersteller, wie ich Cell Broadcast auf meinem Gerät einrichten kann?" eine Linkliste.

    Warum teils keine Warnung bei neueren Geräten?

    Bei neueren Geräten sollte die Warnung automatisch kommen. "Ab Android-Version 11 und dem iPhone 6 S und neueren Modellen sollte es eigentlich automatisch ohne Voreinstellungen funktionieren", erklärt Nick Kriegeskotte vom Digitalverband Bitkom. Doch auch hier erreichten manche die Warnungen nicht. Warum, dass der Fall war, konnte Kriegeskotte auch nicht erklären. Auf Twitter beschwerten sich einige User. Darunter auch Satiriker Jan Böhmermann und Unionspolitiker Peter Altmaier.
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    Warum genau es teilweise auch bei neuerwertigen Geräten nicht funktioniert hat, muss jetzt vom BBK analysiert werden. Mit der Probewarnmeldung startete auch eine bundesweite Umfrage zum Warntag. Die Umfrage läuft bis zum 15.12 2022.Anschließend werden auch diese Erkenntnisse in die Analyse des Warntags einfließen, um die Systeme zu verbessern.

    BBK - zufrieden oder nicht?

    Der Warntag heute war der erste große Testlauf. Die Einführung von Cell Broadcast erforderte die Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Behörden und Unternehmen.
    Beim BBK ist man trotz einiger Ausfälle mit dem Ergebnis zufrieden. Der Präsident des BBK, Ralph Tiesler, erklärte in einer Pressemitteilung, dass "nach vorläufigen Erkenntnissen" der Bundeswarntag ein "Erfolg" gewesen sei. Eine tiefergehende Analyse wird zeigen, wie erfolgreich der Warntag wirklich war.  

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