Corona-Streit unterm Christbaum braucht kein Mensch. Um besonders Leidgeprüfte wollen sich Familienmediatoren wie Swetlana von Bismarck mit ihrer Weihnachtsaktion kümmern.
ZDFheute: Corona-Diskussionen trüben in vielen Familien die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Gemeinsam mit anderen Familienmediatorinnen- und -mediatoren wollen Sie etwas für mehr Familienfrieden tun. Was ist Ihr Plan?
Swetlana von Bismarck: Wir wollen helfen, diese Menschen einander wieder näherzubringen. An Weihnachten fällt es in Familien besonders auf, wenn man kein Miteinander mehr hat. Statt eines gemeinsamen Festes stehen vielleicht schmerzhafte Tage der Einsamkeit an. Deshalb bieten wir Familien kostenlose Gespräche an, in denen es darum gehen soll, wie sich friedliche Weihnachten trotz unterschiedlicher Ansichten zu Corona gestalten lassen. Wir haben viel Erfahrung mit Menschen, die wegen Trennung und Scheidung in erbittertem Streit miteinander sind und denken, dass wir uns da gut einbringen können.
-
ZDFheute: Wie sehen diese Gespräche dann konkret aus?
von Bismarck: Wir wollen mit den Menschen nicht direkt über ihre Ansichten zu Corona diskutieren. Wahrscheinlich lässt sich dieser Konflikt nicht in einem zweistündigen Gespräch lösen. Es geht uns eher darum zu fragen:
Also sehr viel mehr Verbindendes, das von der Corona-Debatte mitunter überdeckt wird.
ZDFheute: Sie wollen das Thema also komplett ausklammern, quasi den Elefanten im Raum ignorieren?
von Bismarck: Nein, ignorieren würde ich ihn nicht. Als Mediatorin würde ich ansprechen, dass es den Streit gibt und damit mache ich den Elefanten schon mal kleiner. Es spielt natürlich eine Rolle, wenn jemand sagt: "Ich lasse mich nicht testen, weil es kein Problem mit Corona gibt." Und auf der anderen Seite sind ältere Familienmitglieder, die Angst haben, sich bei einem Treffen anzustecken.
Meine Aufgabe besteht dann, zu hinterfragen, weshalb die Leute noch das Gespräch miteinander suchen und es nicht beim Streit belassen. Weshalb es ihnen wichtig ist, den Kontakt zueinander zu halten?
"Wir lassen uns gegenseitig nicht überzeugen bei Corona, das hat den Rang einer Weltanschauung", so Psychotherapeut Wolfgang Krüger, er rät zur Diskussionsvermeidung an Feiertagen.
ZDFheute: Wie gehen Sie mit geäußerten Sorgen und Ängsten um?
von Bismarck: Die Mediation bietet die Möglichkeit, dass die Leute zunächst einmal in einem ruhigen, neutralen Umfeld ihre Gedanken und Perspektiven mitteilen können und einen Dialog wagen. Im Idealfall entwickeln die Gesprächspartner im Lauf des Dialogs etwas mehr Verständnis füreinander. Es ist aber nicht zu erwarten, dass wir in der kurzen Zeit völlig konträre Meinungen in Einklang bringen.
-
ZDFheute: Was wollen Sie dann erreichen?
von Bismarck: Mich interessiert, worauf diese Menschen zurückgreifen können, wo sie sagen: Ja, das verbindet uns, daran können wir anknüpfen, das steht über Corona. Gute gemeinsame Erlebnisse zum Beispiel.
Stattdessen kann man sich ja fragen, was man wirklich gerne miteinander machen möchte, wo alle Freude dran haben.
ZDFheute: Woran denken Sie da mit Blick auf schwierige Familienkonstellationen?
von Bismarck: Eine Kollegin hat mir zum Beispiel berichtet, dass eine Familie bei ihr ein Wald-Weihnachten verabredet hat. Also ein Spaziergang an der frischen Luft, wo man ein wenig auf Abstand bleiben kann, bei dem man sich aber auch was Nettes sagt, vielleicht ein paar Geschenke austauscht - und dann geht man freundlich wieder auseinander. Das ist ein positives Ergebnis, auf dem sich aufbauen lässt.
Das Interview führte Marcel Burkhardt.
- Wie man Corona-Krach zu Weihnachten vermeidet
An Weihnachten kommt die Familie zusammen, dabei treffen auch gegensätzliche Meinungen aufeinander. Wie kann man Streit trotzdem aus dem Weg gehen? Ein Psychotherapeut berichtet.
-
Mein ZDF - Registrierung
Login mit ARD-Konto
Wenn du bereits ein ARD-Konto angelegt hast, kannst du dich damit hier einloggen.
Mein ZDF – Neues Konto anlegen
Passwort vergessen?
Hinweis: Bitte trage hier die E-Mail-Adresse ein, mit der du dich für dein ZDF-Konto registriert hast.
Uups, die Registrierung ist fehlgeschlagen
Die Aktivierung deines Accounts hat leider nicht geklappt. Möglicherweise ist der Aktivierungslink bereits abgelaufen oder es gibt gerade technische Probleme.
Nochmal versuchenUups!
Die Anmeldung ist im Moment leider nicht möglich. Bitte versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.
Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Altersprüfung durchführen?
Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.
Hinweis!
Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.