Trotz Corona - für viele bleibt das Wetter an Weihnachten ein wichtiges Thema. Fällt Schnee? Und wenn ja: wo und wie viel? Ein Überblick über die Wetteraussichten zum Fest.
Dieses Jahr konnten alle Meteorologie-Fans quasi täglich miteinander fachsimpeln, wie weit die kalte Luft wohl nach Süden vorankommen wird und wie viel Schnee dabei an Heiligabend, am ersten und/oder am zweiten Weihnachtstag fällt.
Extremes Glatteis möglich
Jetzt scheinen die Würfel gefallen, da immer mehr unserer Modelle zum Wetter in eine ganz ähnliche Richtung weisen. Vorsicht ist dabei allerdings auch geboten, denn es kann auch extremes Glatteis statt nur glitzerndem Neuschnee geben.
Aber mal der Reihe nach und zunächst eine Beruhigung für alle, die jetzt schon Schnee vor der Tür haben. Das ist am Alpenrand der Fall und auch in einigen Mittelgebirgen. Sie sind in Sachen Schnee "sicher", denn er bleibt da übers Fest einfach liegen, sackt vielleicht ein bisschen in sich zusammen, zum Beispiel im Schwarzwald, im Bayerischen Wald, auch im Thüringer Wald und im Erzgebirge.
Anders in anderen Teilen Deutschlands. Da machen es "Anni" und "Per" spannend. Das Hoch "Anni" verzieht sich langsam südostwärts und das Tief "Per" schickt uns vom Atlantik einen kleinen Ableger namens "Per II". Der ist wichtig, denn nur wegen dieses Tief-Ablegers "Per II" haben wir überhaupt eine Chance auf Neuschnee, denn "Per II" bringt Niederschlag mit - für die meisten allerdings auch mit auffrischendem Südwestwind milde Temperaturen.
Schnee an Heiligabend im Nordosten
Für Heiligabend bedeutet das zumeist Regen, typisches Schmuddelwetter bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. Im Nordosten aber hält sich die Kälte (maximal ein Grad) - und daher wird es da auch schneien. Der meiste Schnee fällt ja immer bei Temperaturen knapp über null Grad, weil dann noch genügend viel flüssiges Wasser in der Luft ist, dass die einzelnen Schneekristalle zu großen Flocken verklebt.
Da werden an Heiligabend also in Mecklenburg-Vorpommern durchaus bis zu 15 Zentimeter Schnee fallen. In der Heiligen Nacht "schwappt" die Kälte, die zunächst von "Per II" etwas nordwärts verdrängt wurde, wieder zurück. Dann wird es auch im östlichen Schleswig-Holstein, vielleicht sogar in Hamburg, im östlichen Niedersachsen, im nördlichen Sachsen-Anhalt, auch im nördlichen Brandenburg und eventuell bis nach Berlin schneien.
Kalt im Nordosten, mild im Süden
Es bildet sich eine recht markante Grenze zwischen der Kälte im Nordosten und den milderen Temperaturen im Süden aus, und entlang dieser Grenze flockt es auch am ersten Weihnachtsfeiertag weiter. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird das immer weniger, das gilt auch für den Regen im Westen und Süden.
Wunderschöne Winteraussichten sind das für den Nordosten am ersten und zweiten Feiertag: Über dem Neuschnee strahlt die Sonne und es bleibt dauerfrostig. Trüb und grau wird es dagegen im Südwesten.
Da besteht allenfalls die Hoffnung, dass der Regen am zweiten Weihnachtsfeiertag allmählich nachlässt. Ein Trost: Bei den milden Temperaturen dort besteht eher keine Glättegefahr, die Richtung Norden und Nordosten sehr erheblich sein kann, also bitte aufpassen!
- Das Wetter
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