Der Ex-Finanzchef des Trump-Konzerns, Weisselberg, gibt Steuerbetrug zu. Mit der Aussage verpflichtet er sich, im bevorstehenden Prozess gegen die Trump-Organization auszusagen.
Der langjährige Finanzchef des Familienunternehmens von Donald Trump, Allen Weisselberg, hat sich der Steuerhinterziehung schuldig bekannt. Weisselberg räumte am Donnerstag ein, er habe von der Trump Organization Vergünstigungen in Höhe von mehr als 1,7 Millionen Dollar erhalten und nicht versteuert.
Darunter waren Schulgebühren für seine Enkelkinder, die Übernahme der Miete für eine Wohnung in Manhattan und Leasingraten für ein Auto der Luxusklasse. Einige dieser geldwerten Vorteile seien nicht in den Büchern ausgewiesen worden.
Haftstrafe und fast zwei Millionen Dollar Strafe
Im Rahmen einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft erklärte sich Richter Juan Manuel Merchan bereit, eine Haftstrafe von fünf Monaten gegen den 75-jährigen Weisselberg zu verhängen. Er kann allerdings bei guter Führung deutlich früher auf freien Fuß kommen. Weisselberg soll außerdem fast zwei Millionen Dollar an Steuern, Strafen und Zinsen zahlen, und ihm wird eine Bewährungszeit von fünf Jahren auferlegt.
Für Ex-Präsident Donald Trump könnte die Absprache zwischen Weisselberg und der Staatsanwaltschaft noch zum Problem werden. Als Teil der Vereinbarung muss Weisselberg als Zeuge der Anklage aussagen, wenn sich die Trump Organization im Oktober wegen der Vorwürfe vor Gericht verantworten muss. Das Unternehmen wird beschuldigt, Weisselberg und anderen Führungskräften dabei geholfen zu haben, Einkommenssteuern zu hinterziehen, indem sie ihre volle Vergütung nicht korrekt auswiesen.
Trump selbst ist in diesem Fall nicht angeklagt.
Staatsanwalt: Geständnis belastet Trump Organization
Weisselbergs Anwalt Nicholas Gravante Jr. sagte, sein Mandant habe sich schuldig bekannt, um den Fall hinter sich zu lassen. Offiziell verurteilt wird Weisselberg erst nach dem Prozess gegen die Trump Organization.
Der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, teilte mit, Weisselbergs Geständnis belaste die Trump Organization. Die Aussage des Ex-Managers könnte die Arbeit für die Verteidigung schwieriger machen. Im Fall einer Verurteilung könnte die Trump Organization zu einer Geldstrafe verurteilt werden oder gezwungen werden, Geschäftspraktiken zu ändern.
Weisselberg gilt als Schlüsselfigur des Unternehmens
Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang Juli vergangenen Jahres nach jahrelangen Ermittlungen strafrechtliche Anklage gegen die Geschäftspraktiken der Trump Organization erhoben.
Weisselberg gilt neben Familienangehörigen als Schlüsselfigur des Unternehmens. Donald Trump wurde als Chef der Trump Organization, die aus vielen kleineren Firmen besteht, einst als Immobilien-Tycoon bekannt. Er gilt als sehr eng mit seinem Firmen-Imperium verwoben.