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Weltmalaria-Tag : Wie die Malaria-Impfung in Kenia Leben rettet

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Mehr als 400.000 Menschen sterben laut WHO jedes Jahr an Malaria. Im Westen Kenias erhalten Kinder den ersten Impfstoff gegen die Tropenkrankheit. Das Pilotprojekt zeigt Erfolg.

Ein kleines Kind wird im Krankenhaus von Kabula im Westen von Kenia gegen Malaria geimpft (Archivbild).
Ein kleines Kind wird im Krankenhaus von Kabula in Kenia gegen Malaria geimpft (Archivbild).
Quelle: Julian Hilgers

Noch vor wenigen Jahren lief das Krankenhaus von Kabula in der Region Bungoma im Westen von Kenia mit Malaria-Patienten fast über. Nun liegt hier genau ein Kind: Jayden, vier Jahre alt, ungeimpft. "Ich habe ihn gebracht, weil er sein Bewusstsein verloren hat. Er hat sich übergeben, er konnte nichts essen", sagt seine Großmutter Angela Namasake.

Die Region ist ein Hochrisikogebiet für Malaria. Besonders für Kinder. Mehr als 260.000 sterben weltweit jedes Jahr an der Tropenkrankheit, die durch den Stich der sogenannten Anopheles-Mücke übertragen wird. Doch in Bungoma gibt es Hoffnung. Seit 2019 läuft hier eine Testphase mit dem ersten erfolgreichen Impfstoff gegen Malaria "RTS,S", entwickelt vom britischen Pharmaunternehmen GSK. Im Oktober 2021 folgte die Empfehlung der WHO.

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Infektionszahlen gehen dank Impfung zurück

Seitdem haben weltweit schon mehr als eine Million Kinder die Malaria-Impfung erhalten. Auch Quinnly gehört dazu. Sie ist sieben Monate alt und erhält die zweite von insgesamt vier Impfdosen. Ihre Mutter, Celestine Wanjala, erzählt:

Meine anderen Kinder sind nicht geimpft, sie haben so oft Malaria bekommen. Mein zweites Kind ist alle zwei, drei Monate daran erkrankt.
Celestine Wanjala

Dank internationaler Fördergelder ist die Impfung für die Kinder kostenlos. Seit die Region Bungoma den Malaria-Impfstoff testet, gehen die Infektionen und schweren Verläufe deutlich zurück.

Seit 2020, 2021 sind die Infektions-Zahlen tatsächlich gesunken. Die Malaria ist immer noch da, aber die Kinder unter fünf Jahren haben in der Regel einen unkomplizierten Verlauf.
Clara Bundotich, Krankenschwester

Die Impfung rettet nicht nur das Leben vieler Kinder, sie hilft indirekt auch der Wirtschaft in der Region. "Mütter können ihren Geschäften nachgehen - sie können wieder auf dem Markt sein, ihre Felder bestellen", sagt Moses Wambusi, der Malaria-Koordinator in der Region Bungoma.

Forschung für Malaria-Impfstoff dauerte mehr als 30 Jahre

Auf diesen Erfolg mussten die Menschen im Westen Kenias lange warten. Mehr als 30 Jahre dauerte die Forschung und Entwicklung des Malaria-Impfstoffs - zum einen, weil sie kompliziert war, zum anderen fehlte die Finanzierung. Und auch "RTS,S" ist nur ein erster Durchbruch: Die Wirksamkeit liegt noch bei nur 30-50 Prozent. Und die Empfehlung der WHO gilt erst mal nur für Kinder unter fünf Jahren.

Neben der Impfung bleiben Aufklärung und Prävention gegen Malaria deshalb unerlässlich. Darum kümmern sich in Bungoma Freiwillige wie Mark Masindi:

Nur weil die Kinder Impfungen bekommen haben, heißt das nicht, dass sie nicht krank werden können. Die Moskitos sind ja noch überall.
Mark Masindi, Freiwillige Helferin

Darum reist Masindi durch die Dörfer, verteilt kostenlose Moskito-Netze und informiert die Familien über die Malaria und die Impfung.

Kenia will Malaria bis 2030 besiegen

Impfdosen gibt es in der Region für die Kinder genug. Von Skepsis gegenüber dem Impfstoff ist in Bungoma keine Spur. Schon bald soll das Pilotprojekt deshalb auf weitere Regionen im Land ausgeweitet werden. Das ambitionierte Ziel: Bis 2030 will Kenia Malaria vollständig besiegen.

Und andere Länder wollen nachziehen. Auch in Malawi und Ghana laufen bereits Pilotprojekte mit "RTS,S". Weitere Impfstoffe befinden sich in anderen afrikanischen Staaten in der Testphase. Auch das Mainzer Unternehmen Biontech arbeitet an einem Malaria-Impfstoff.

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