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Deutscher Filmemacher : Regisseur der Extreme: Werner Herzog wird 80

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Er blickt zurück auf extreme Themen: Der Regisseur Werner Herzog feiert seinen 80. Geburtstag. Im Urwald nahm er es mit Klaus Kinski und in Alaska mit Grizzlybären auf.

Regisseur Werner Herzog, Archivbild
Regisseur der Extreme: Werner Herzog wird 80 Jahre alt. (Archivfoto)
Quelle: Matthias Balk/dpa

Menschen, Geschichten und Landschaften der Extreme verfolgt er seit Jahrzehnten - und auch mit 80 Jahren hält Werner Herzog nicht an. Der Regisseur sagt in dem Künstlerporträt "Werner Herzog - Radical Dreamer" von Regisseur Thomas von Steinaecker, das am 27. Oktober in den Kinos anläuft:

Ich versuche, ein guter Soldat zu bleiben. Ein guter Soldat des Kinos.
Werner Herzog, Regisseur

Stolz verweist er auf sein unermüdliches Schaffen. Er habe drei Filme in nur einem Jahr gemacht, und im Jahr zuvor, als man covidbedingt nicht viel reisen konnte, einen Spielfilm gedreht und zwei Bücher geschrieben. 

Herzog, der an diesem Montag 80 Jahre alt wird, ist um seinen Geburtstag herum gleich auf zwei Filmfestivals unterwegs. Erst in Telluride im US-Staat Colorado, dann beim Filmfest im kanadischen Toronto. Dort stellt er seine neue Dokumentation "Theater of Thought" über die moderne Hirnforschung vor. 

Neuer Vater oder Instagram-Anhänger per Klick? Die Firma "Family Romance" in Japan macht das möglich. Altmeister Werner Herzog hat seinen Film über den Gefühlsverleih in Cannes vorgestellt.

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Von Bärenforschern zu Vulkanen und Gorbatschow

352 Seiten lang sind seine Ende August erschienenen Memoiren "Jeder für sich und Gott gegen alle". Seine Lebensgeschichte könnte Bände füllen. Sie liefert auch reichlich Material für die laufende Ausstellung in der Berliner Kinemathek mit rund 250 Exponaten, darunter viele Archivbilder, aber auch Videomaterial und persönliche Schreiben. 

Das amerikanische "Time"-Magazin wählte Herzog 2009 unter die 100 einflussreichsten Personen der Welt. Im selben Jahr wurde seine Antarktis-Dokumentation "Encounters at the End of the World" für einen Oscar nominiert. Von der Antarktis über eine Höhle in Südfrankreich ("Die Höhle der vergessenen Träume") begab sich Herzog für die Kino-Doku "Tod in Texas" und die TV-Produktion "On Death Row" in den Todestrakt von US-Gefängnissen, wo Insassen auf ihre Hinrichtung warten.

Die Doku "Grizzly Man" führte ihn zu einem Bärenforscher in Alaska, "In den Tiefen des Infernos" brachte ihn an den Rand von Vulkanen, in "Fireball: Besuch aus fernen Welten" beschäftigt er sich mit Meteoriten, in "Gorbatschow - Eine Begegnung" mit dem früheren sowjetischen Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow

Herzog auch vor der Kamera

Doch er tauscht auch den Platz - vor die Kamera. Mehrere Male hatte er eine Stimm-Gastrolle in der kultigen Zeichentrickserie "Die Simpsons". In der "Star Wars"-Serie "The Mandalorian" spielte er 2020 einen Schurken. Als Bösewicht im Actionfilm "Jack Reacher" machte er zuvor schon Tom Cruise das Leben schwer.

Der 1942 unter dem Namen Werner Stipetic als Sohn einer kroatischen Mutter und eines deutschen Vaters in München geborene Künstler wuchs in einem Bergdorf an der Grenze zu Österreich auf. Dort hatte die Familie nach Bombenangriffen auf München Schutz gesucht.

Der Vater sei kurz nach seiner Geburt verschwunden, erzählt Herzog in der Doku "Radical Dreamer" - und erinnert sich beim Besuch des kleinen Dorfes an die ärmlichen Verhältnisse, den ständigen Hunger der Kinder, aber auch an ausgelassene Spiele mit den Brüdern, an Natur und die Freiheit, nach "eigenen Regeln" zu leben.

Hollywood Stories Title Visual

Doku | ZDFinfo Doku - Hollywood Stories 

Hollywood hat viele Geschichten zu erzählen, aber es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Ein Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik.

Erster Kurzfilm über Bodybuilder

Er studierte Geschichte und Literatur, das Filmhandwerk brachte er sich selbst bei. Mit knapp 20 Jahren drehte er 1961 seinen ersten Kurzfilm. In "Herakles" beobachtete er Bodybuilder, die vor der Kamera posieren.

Mit Kollegen wie Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder und Volker Schlöndorff prägt Herzog den Neuen Deutschen Film. Er suchte starke Persönlichkeiten und extreme Geschichten. Mit dem exzentrischen Klaus Kinski drehte er in den 1970er und 1980er Jahren unter schwierigsten und gefährlichen Bedingungen im südamerikanischen Dschungel. Das tobsüchtige Schauspielgenie holte er auch für "Nosferatu - Phantom der Nacht" und "Woyzeck" vor die Kamera.

Mit seiner dritten Frau, der Fotografin Lena Herzog, lebt der Wahlkalifornier seit den 1990er Jahren in Los Angeles. Einen ganz besonderen Reiseort hat der ewige Weltenbummler noch vor Augen. "Ich würde gern ins All", erzählt der dreifache Vater im Doku-Interview.

Ich bin dafür, den Weltraum filmisch zu erforschen.
Werner Herzog

Mit extremen Welten kennt er sich schließlich bestens aus.

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