Die erste Hitzewelle 2021 in Deutschland macht stürmischen Gewittern Platz. Am Sonntagnachmittag kann es schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und eventuell Orkanböen geben.
Extreme Wärmebelastung, Gewitter und erhöhte Waldbrandgefahr: Die erste ordentliche Hitzewelle des Sommers klingt teils schon wieder ab - dafür werden am Sonntag gebietsweise hefitge Gewitter, Starkregen und Hagel erwartet.
Dabei wird es tagsüber schwülheiß bei Höchstwerten von mehr als 35 Grad. Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Nachmittag und Abend vor einer Gewitterlage.
- Örtlich starke Gewitter soll es in Mecklenburg-Vorpommern und im Ost-Erzgebirge geben.
- Ab dem Nachmittag werden im Südwesten, der Mitte und dem Süden, ab den Abendstunden im Osten schwere Gewitter mit heftigem Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen erwartet.
- Vor stärker Wärmebelastung wird im Südwesten, dem Südosten und dem Osten gewarnt.
- Vor extremer Wärmebelastung warnt der Deutsche Wetterdienst im äußersten Osten.
- Windböen soll es an der Nordseeküste sowie dem hohen Norden geben.
- Vor Sturbmböen wird ab den Abendstunden in den Alpen oberhalb von 1.500 Metern gewarnt.
[Die Unwetterwarnungen können Sie auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes fortlaufend aktualisiert hier nachvollziehen.]
Wetter: Abkühlung in der kommenden Wochen
Für die folgenden Tage ist dann ein wenig Abkühlung in Sicht.
Auch wenn kommende Woche die größte Unwettergefahr gebannt ist, dürfte es weiter Schauer und Gewitter geben.
Gefahr von Waldbränden steigt
Von Tag zu Tag steigt vielerorts die Gefahr von Waldbränden. Bei dem bisher größten Brand in Brandenburg seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute am Samstag auf einer Fläche von zehn Hektar bei Bötzow (Oberhavel) nordwestlich von Berlin gegen die Flammen. Es gebe mehrere Brandstellen, die Feuerwehr sei mit 43 Kräften im Einsatz, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle. Verstärkung solle noch kommen.
Bis auf drei Kreise galt in Brandenburg am Samstag nach Angaben des Umweltministeriums landesweit die höchste Gefahrenstufe fünf. Auch in anderen Bundesländern kam es bereits zu Bränden.
Feuerwehr im Dauer-Einsatz
Gewitter mit Starkregen haben in den Regionen um Karlsruhe und Pforzheim bereits in der Nacht auf Samstag zahlreiche Feuerwehreinsätze ausgelöst. Der Regen überschwemmte auch die Autobahn 8 zwischen den Anschlussstellen Karlsbad und Pforzheim-West, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Gewitter und Starkregen haben in der Nacht auf Sonntag zudem für viele Einsätze der Feuerwehr in Teilen Nordrhein-Westfalens gesorgt. In Köln gab es nach Angaben eines Feuerwehrsprechers 244 witterungsbedingte Einsätze, als gegen 01:00 Uhr die Unwetterfront über die Stadt zog. Schlagartig erhöhte sich die Zahl der Notrufe.
Hauptsächlich ging es dabei um vollgelaufene Keller. Verletzt wurde niemand. Im Rhein-Sieg-Kreis wurde die Feuerwehr zu 120 Einsätzen in der Nacht zu Sonntag gerufen, weil etwa Keller unter Wasser standen oder Bäume auf Straßen gestürzt waren. In der Gemeinde Much war ein Blitz auf einem Balkon eingeschlagen, worauf dieser in Brand geriet.
Einsatzkräfte löschten die Flammen, verletzt wurde niemand. Auch im Hochsauerlandkreis kippten mehrere Bäume auf Straßen. Die meisten Strecken waren am Sonntagmorgen wieder frei.
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Zu viele Nichtschwimmer in Badeseen
Auf der Suche nach Abkühlung sind die Seen und Flüsse im Land besonders beliebte Ziele. Oft begeben sich die Badenden dabei in Lebensgefahr. So kam es auch am Freitag wieder zu mehreren Todesfällen an Badestellen - etwa im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, in Heilbronn oder in Bremen.
Fehlender Schwimmunterricht in der Corona-Pandemie hat nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die Zahl der Nichtschwimmer etwa in Brandenburg steigen lassen.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kämen an ihre Grenzen. Alle Rettungsorganisationen und Schwimmschulen versuchten das auszugleichen, doch das werde wegen beschränkter Kapazitäten in den Schwimm-und Freibädern schwierig.