Rekord: Wärmster je gemessener Oktober in Europa

    Zwei Grad über dem Durchschnitt:Europa erlebte wärmsten je gemessenen Oktober

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    Dieser Oktober war der wärmste in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das geht aus einer Auswertung des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervor.

    Nordrhein-Westfalen, Münster: Die bunten Blätter einer Platane werden von der Sonne angestrahlt.
    Viele Länder in Europa erlebten einen überdurchschnittlich warmen Oktober.
    Quelle: Friso Gentsch/dpa

    Nach dem wärmsten Sommer hat Europa in diesem Jahr auch den wärmsten je gemessenen Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Dienstag mit.
    Demnach lagen die Temperaturen im Mittel beinahe zwei Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Im Westen des Kontinents wurden Tagesrekorde erreicht.

    Gerade große Teile Südeuropas waren zu warm

    Auf nationaler Ebene wurde in Österreich, der Schweiz und Frankreich bisher kein so warmer Oktober gemessen, das galt auch für große Teilen Italiens und Spaniens. In Deutschland gehen die Meteorologen nach aktuellem Stand von einem Durchschnittswert von 12,5 Grad aus - das entspricht dem Rekordwert aus dem Jahr 2001 und damit war nur ein Oktober so warm wie in diesem Jahr.
    Auch außerhalb Europas war der Oktober 2022 überdurchschnittlich warm, so wurden Rekordtemperaturen in Kanada gemessen. Auch in Grönland und Sibirien war es ungewöhnlich mild. Kälter als im Mittel war es hingegen in Australien, im äußersten Osten Russlands und in Teilen der Antarktis.

    Das Meereis schwindet weniger schnell als 2020

    Die Ausdehnung des arktischen Meereises lag neun Prozent unter Durchschnitt, war aber noch immer deutlich größer als im Jahr des Negativrekords von 2020. Die Meereisdecke in der Antarktis war mit nur vier Prozent unter Durchschnitt so klein wie nur in vier anderen Jahren zuvor.
    Angesichts der Werte forderte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess entschiedenes Handeln bei der UN-Klimakonferenz COP27, die derzeit in Ägypten stattfindet.

    Die schweren Folgen des Klimawandels sind sehr sichtbar heute und wir brauchen ambitionierte Klima-Maßnahmen bei der COP27, um eine Verringerung der Ausstöße sicherzustellen, damit die Temperaturen nahe am Ziel des Pariser Abkommens von 1,5 Grad stabilisiert werden können.

    Samantha Burgess, EU-Klimawandeldienst Copernicus

    Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.

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