Tief "Tristan" beschert Deutschland seit der Nacht Sturm, Eis und tiefen Schnee. Straßen und Gleise wurden unpassierbar. Bis in den Morgen wird der Schneesturm weitertoben.
Ausfälle im Zug- und Flugverkehr, Unfallgefahr und Sperrungen auf den Straßen - in der Nordhälfte Deutschlands hat der massive Wintereinbruch viele Menschen in Deutschland zu Hause bleiben lassen. Vielerorts kamen die Räumdienste an ihre Grenzen.
Mit massenhaft Schnee, Glatteis und heftigem Wind hat Tief "Tristan" am Sonntag der Nordhälfte Deutschlands einen massiven Wintereinbruch beschert. Die Bahn musste nach eigenen Angaben zahlreiche Verbindungen einstellen, auf unzähligen Straßen im Norden und in der Mitte Deutschlands waren Räumdienste im Dauereinsatz.
Offenbar folgten aber viele Menschen den dringenden Bitten der Behörden, auf Autofahrten zu verzichten und zuhause zu bleiben. Einige Polizeidienststellen in den betroffenen Bundesländern meldeten daher nur wenige wetterbedingte Unfälle.
Viele Unfälle durch Glatteis und Schnee
Allerdings führten die Schneemassen und Glatteis vielerorts zu starken Behinderungen. So blieben bereits in der Nacht zum Sonntag auf der eingeschneiten Autobahn 7 bei Kirchheim in Hessen in einer Steigung zehn Sattelzüge stecken, wie die Polizei in Bad Hersfeld mitteilte. Im weiteren Verlauf der A 7 kam der komplette Verkehr für vier Stunden zum Erliegen.
In Niedersachsen musste in der Nacht zum Sonntag die A 30 am Schüttorfer Kreuz nach einem Unfall in Fahrtrichtung Hannover wegen eines querliegenden Sattelzugs voll gesperrt werden.
Ein winterlicher Sturm zieht über den Norden und die Mitte Deutschlands hinweg und bereitet Probleme im Verkehr. ZDF-Korrespondent Oliver Deuker zur Lage auf den Straßen.
Heftige Schneefälle wurden auch aus dem Münsterland und anderen Regionen in der Nord- und Osthälfte Nordrhein-Westfalens gemeldet. Allein die Dortmunder Polizei zählte bis zum Sonntagmorgen mehr als 40 Unfälle in Dortmund, Lünen und auf den mehr als 1.000 Autobahnkilometern im Regierungsbezirk Arnsberg.
Bahn leistet Hilfe für gestrandete Reisende
In mehreren Bundesländern fielen Bäume auf Autobahnen. So auch In Rheinland-Pfalz: Hier stützten bei Eisregen mehrere Bäume auf die Autobahn 48 zwischen Höhr-Grenzhausen und dem Dreieck Dernbach.
Die Deutsche Bahn stellte, wie bereits am Freitag angekündigt, viele Verbindungen ein, auch um ein mögliches Liegenbleiben der Züge auf offener Strecke zu verhindern. Betroffen waren nach Angaben des Unternehmens sowohl Fern- als auch Regionalverbindungen im Sturmgebiet.
In Teilen Deutschlands ist bis in die Nacht zum Montag hinein mit extremem Schneefall zu rechnen. Der Deutsche Wetterdienst warnt außerdem vor nicht nötigen Fahrten mit dem Auto.
An Bahnhöfen, die besonders schwer von dem Winterunwetter betroffen waren, stellte die Bahn Aufenthaltszüge bereit - so in Hamburg, Hannover, Dortmund, Münster, Halle/Saale, Leipzig und Kassel. In den Zügen konnten sich festsitzende Reisende aufwärmen.
Schneesturm sorgt noch die ganze Nacht für Behinderungen
Der DWD in Offenbach betonte am Sonntagvormittag, der Schneesturm sei noch nicht vorbei. "Hotspots sind der Niederrhein, das Münsterland, Ostwestfalen, das nördliche Thüringen, das südöstliche Niedersachsen und das südliche Sachsen-Anhalt", sagte Meteorologe Simon Trippler.
Schnee und Eisregen zwingen zahllose Helfer in den Dauereinsatz. ZDFheute live berichtet aus den betroffenen Regionen, ZDF-Meteorologe Özden Terli erklärt, wo es gefährlich bleibt.
Mit fünf bis zehn Zentimetern Schnee, lokal auch bis zu 20 Zentimetern müsse im Laufe des Tages noch gerechnet werden. Der Wind halte auch weiterhin an mit Sturmböen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde.
Der Norden von Nordrhein-Westfalen, das südliche Niedersachsen, das nördliche Thüringen und Sachsen-Anhalt seien in den nächsten Stunden besonders betroffen. "Das ist auf keinen Fall durchgestanden. Damit müssen wir bis heute Abend warten."