Meta-KI: Was hinter dem neuen Ring bei WhatsApp steckt

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Start der Meta-KI in Deutschland:Was hinter dem neuen Ring bei WhatsApp steckt

Oliver Klein
von Oliver Klein
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WhatsApp-Nutzer sehen ihn in diesen Tagen zum ersten Mal: einen blau-roten Ring bei WhatsApp - der KI-Assistent von Meta. Was kann der? Was ist zu beachten? Ein Überblick.

WhatsApp, Meta KI
WhatsApp-Chat mit der Meta KI - worauf sollte man achten?
Quelle: Imago

Seit einigen Tagen rollt der Facebook-Mutterkonzern Meta seinen neuen, hauseigenen KI-Assistenten auch in Europa aus. Viele sehen in diesen Tagen zum ersten Mal einen neuen, blau-roten Ring bei Whatsapp, Facebook, Instagram oder dem Messenger. Was kann die KI? Wann ist das System verfügbar, worauf ist zu achten? ZDFheute beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was kann der blau-rote Ring?

Taucht der Ring auf, ist die neue generative KI von Meta aktiviert. Der Kreis führt zu einem Dialogfenster, in dem sich direkt mit dem Chatbot kommunizieren lässt, über Texteingabe, in sechs verschiedenen Sprachen. Die KI bietet unter anderem:
  • Antworten auf Alltagsfragen
  • Web-Recherchen in Echtzeit
  • Vorschläge für Aktivitäten, Rezepte, Geschenkideen usw.
  • Kreative Funktionen wie Reime, Witze, Gedichte
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Dabei ist Meta AI keine eigenständige App wie etwa ChatGPT, sondern wurde als Funktion in die bestehenden Apps von Meta integriert.

Lässt sich die Funktion deaktivieren?

Die KI tritt ausschließlich in Aktion, wenn aktiv ein KI-Chat geöffnet oder der entsprechende Kreis angetippt wird, es gibt also keine automatische Integration in bestehende Unterhaltungen oder Gruppenchats. Abschalten lässt sich die Funktion allerdings nicht - nur ignorieren.
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Wann ist die KI verfügbar?

Die Einführung erfolgt schrittweise in 41 europäischen Ländern. Meta rollt das System in Wellen aus - wer den Kreis noch nicht sieht, wird wohl in den nächsten Tagen oder Wochen freigeschaltet. Voraussetzung ist eine aktuelle Version der jeweiligen App.
"Es hat länger gedauert, als wir es uns gewünscht hätten, unsere KI-Technologie in die Hände der Menschen in Europa zu bringen", erklärte der Konzern und verwies auf das "komplexe Regulierungssystem". "Aber wir sind froh, dass wir endlich hier sind."
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Gibt es Risiken hinsichtlich Datenschutz?

Der Einsatz von generativer KI auf Plattformen mit Milliarden Nutzern wirft zentrale Fragen zum Datenschutz auf. Dass die Funktion erst jetzt in Europa ausgerollt wird, während sie in den USA schon im September 2023 vorgestellt wurde, hat mit der nötigen Anpassung an die Datenschutzregeln der EU zu tun.
So wird in Europa zunächst nur eine abgespeckte Version von Meta AI verfügbar sein: So können WhatsApp-Nutzer etwa in den USA oder in Ländern Südamerikas das System auch zur Erstellung von Bildern nutzen, Fotos von sich selbst verändern und mit der KI sprechen. In Europa wird jedoch zunächst nur die Text-Funktion vorhanden sein.
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Verbraucherschützer warnen dennoch vor Risiken: Denn derzeit ist beispielsweise noch unklar, ob und wie die neuen KI-Funktionen innerhalb von WhatsApp mit der bestehenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung interagieren - denn Daten, die bei einer Anfrage an die KI eingegeben werden, sind wohl für Meta sichtbar, auch in Gruppenchats. Sensible, persönliche Daten sollten daher nicht eingegeben werden, raten Datenschützer.
Meta stand wegen seiner Datenpraktiken immer wieder in der Kritik. So nutzt der Konzern beispielsweise Nutzerdaten von Facebook und Instagram zum Trainieren der eigenen KI.

Icon von whatsapp
Quelle: dpa

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Quelle: mit Material von AFP

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