Viel Körperkontakt - das gehört zu Festivals dazu. Trotz Affenpocken hält die WHO eine Absage von Konzerten und Co nicht für nötig. Veranstalter sollten aber verstärkt informieren.
Trotz der zunehmenden Verbreitung der Affenpocken können Musikfestivals und ähnliche Sommer-Veranstaltungen in Europa nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unverändert stattfinden.
Zwar könnten derartige Massenveranstaltungen eine "förderliche Umgebung" für die Übertragung des Virus darstellen, sagte WHO-Expertin Amaia Artazcoz bei einem Webinar am Freitag. Dennoch empfehle die WHO keine Absage oder Verschiebung von Festivals und Konzerten.
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WHO: Veranstalter sollten über Ansteckungsrisiko informieren
Stattdessen forderte die WHO Festival-Organisatoren auf, Besucher aktiv über das Ansteckungsrisiko mit Affenpocken aufzuklären. Auf diese Weise könnten Ansteckungen rasch erkannt, eine weitere Übertragung verhindert und von Ansteckung bedrohte Menschen geschützt werden.
In den kommenden Sommermonaten seien in Europa mehr als 800 Festivals geplant, bei denen Hunderttausende Besucher aus zahlreichen Ländern aufeinandertreffen, sagte Tyler. Die meisten Besucher seien "hochgradig mobil und sexuell aktiv, und eine Anzahl von ihnen wird intimen Hautkontakt bei oder in zeitlicher Nähe zu diesen Veranstaltungen haben".
Seit Mai breiten sich die Affenpocken auch in Ländern außerhalb West- und Zentralafrikas aus, vor allem in Westeuropa. Bislang wurden laut WHO in diesem Jahr in 48 Ländern insgesamt mehr als 3.200 Fälle von Affenpocken gemeldet.
- Wie sich die Affenpocken verbreiten
Der Affenpocken-Ausbruch in Europa hat Angst vor einer neuen Pandemie entfacht. Die WHO berät sich in einem Notfallausschuss. So schätzen Experten aktuell die Gefahr des Virus ein.